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Hälfte von Köngen mit dem Schloß um 26.000 fl. an Herzog Eberhard III. v. Württ. Schon 1678 vertauschte zwar der Administrator Friedrich Carl diese Hälfte an Philipp Conrad von Liebenstein gegen dessen Güter zu Liebenstein, Kaltenwesten und Ottmarsheim, brachte sie aber wieder 1687 um 41.000 fl. käuflich an das herzogliche Haus. Endlich wurde den 14. Jan. 1739 auch die zweite Hälfte des Dorfes von Wilhelm Ludwig Thumb gegen Unterboihingen und ein Aufgeld von 4500 fl. an Württemberg vertauscht. (Sattler Herz. X. S. 123. XI. S. 47, 152. Top. S. 506.) Herzog Carl überließ den 9. März 1750 das sog. Widumhaus im äußern Schloßhof mit einigen kleinen Güterstücken nebst einem Antheil an der niedern Jagd dem Burkhardt Friedrich von Kaltenthal als ein Mannlehen gegen seine Ansprüche auf das Gut Aldingen. Der Ertrag des ganzen Lehengütchens war damals zu jährl. 47 fl. angeschlagen. Den 7. Jan. 1779 aber wurde dasselbe dem Friedrich Carl von Kaltenthal um 1400 fl. abgekauft und dem Kammergut wieder einverleibt. Das Widumhaus, welches die Kaltenthal zu einem Schlößchen eingerichtet hatten, wurde in der Folge abgebrochen; seine Area ist jetzt ein Garten. Köngen war zwar zum Kammerschreibereigut geschlagen, blieb jedoch bis 1806 in Verbindung mit dem Rittercanton Schwarzwald; der Staatsbeamte führte den Titel eines Oberamtmanns, hatte aber außer Wendlingen keinen weitern Amtsort. Das Dorfgericht in Köngen war zugleich Stabsgericht. 1806 wurde aus Köngen, Berkheim, Denkendorf, Neuhausen, Pfauhausen, Unterensingen und Wendlingen ein eigenes Oberamt gebildet, welchem das Patrimonialamt Steinbach untergeordnet war; 1808 aber erfolgte schon wieder seine Auflösung und Vereinigung mit Eßlingen. Ein Amtmann aber war Ortsvorstand bis 1824. Mit dem Staatsgut wurde die Hofdomäne Köngen vereinigt 1814.

In älteren Zeiten waren auch mehrere Klöster in Köngen begütert, Kirchheim (1330, 1331, 1408), Bebenhausen (1344), die Eßlinger Klöster und deren Erbe, der Spital daselbst, der ein bedeutendes Hofgut nebst Gülten und Zinsen 1686 und 1688 um 7645 fl. an Württemberg verkaufte, und das Kloster Salmansweiler, das seit 1304 und 1436 bis in die neuesten Zeiten fünf Freihöfe besaß. Am wichtigsten betheiligt aber war das Kloster Denkendorf, das schon 1271 einen Hof von Werner Münch von Dettingen hier erkauft, und 1380 von Gr. Conrad von Aichelberg Güter geschenkt bekommen hatte. Den Kirchensatz aber, die Kastvogtei der Kirche, den Widumhof, den großen und kleinen Zehenten kaufte das Kloster halb von vier Gebrüdern Mannsberg 1384 und halb von Diethoch und Hans Ruoß (Reuß von Reußenstein) 1385 um 930 fl.(Schmidlin S. 258), worauf die Kirche 1395 dem

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August Friedrich Pauly: Beschreibung des Oberamts Eßlingen. Verlag der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1845, Seite 205. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAE%C3%9Flingen_205.png&oldid=- (Version vom 28.5.2019)