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zum Zweck öffentlicher Wohlthätigkeit übergab. Die Ober-Amtsversammlung glaubte den Sinn des Gebers und die Bedeutung des Festes nicht würdiger ehren zu können, als durch den einstimmig gefaßten Beschluß, eine Rettungsanstalt für verwahrloste Kinder zu stiften. Der Fond der Stiftung beträgt 4000 fl. worunter ein Beitrag Sr. Majestät des Königs mit 500 fl. und ein solcher der Centralstelle des Wohlthätigkeitsvereins mit 250 fl. begriffen sind. Die Oberamts-Corporation leistet einen jährlichen Beitrag von 400 fl., die Stiftungspflege von 300 fl.

Das Israelitische Waisenhaus, die Wilhelmspflege aus Veranlassung des Regierungsjubiläums genannt, dankt seine Entstehung und Erhaltung größtentheils den Beiträgen und Legaten der Israeliten Württembergs. Für diesen Zweck wurde ein eigenes angenehm gelegenes Haus mit einem Aufwand von 14.500 fl. erworben und eingerichtet. Der Kapitalfond beträgt gegenwärtig 11.272 fl. 50 kr. Die wohlthätige Anstalt ist besonders durch die eifrigen Bemühungen des Dr. Dreyfuß in Stuttgart ins Leben gerufen worden.

Es besteht eine ansehnliche Zahl von Privatstiftungs-Kapitalien für wohlthätige Zwecke [1] verschiedener Art und zwar:

Für Studienzwecke: Die Stiftung von A. Burkhardt mit 13.000 fl. (Familienst.); G. Wagner mit 2154 fl.; Pauli mit 1295 fl. (Familienst.); Bregenzer mit 1020 fl.; Beatrix Ritter mit 1000 fl., G. F. Wagner mit 1000 fl., v. Harpprecht und v. Burgmeister mit 3000 fl., Halm mit 200 fl., Speidel mit 1050 fl. (Familienst. für Lehrzwecke überhaupt).

Für gewerbliche Ausbildung: Hiller mit 967 fl., Eckher mit 1025 fl., Noderer mit 444 fl., v. Rhaw mit 600 fl., Faulhaber mit 200 fl., Williardts mit 500 fl.

Für Schulgeld: Vereinigte Stiftung Mehrerer mit 5456 fl., Beatrix Ritter mit 327 fl.

Für Schulbücher: Köstlin mit 368 fl., Schwab mit 1800 fl., Langjahr und Eckher mit 600 fl. (für geistliche Bücher); zum Theil auch die obige Hillersche.

Für Armenunterstützungen überhaupt: Bonz und Salzmann mit 10.644 fl., v. Palm mit 13.230 fl. (zum Theil Familienst. [2]); Beurlin mit 200 fl., Senger mit 200 fl., Beurlin und Neundorf


  1. Eßlinger Familienstiftungen von Dr. Heuglin Pf. a. D. 1. Heft 1844 (noch fehlen zwei Hefte).
  2. Im Jahr 1720 stifteten die Freiherren Jonathan Franz, Johann Heinrich, Franz Gottlieb und Leopold Karl von Palm ein Kapital im ursprünglichen Betrag von 10.000 fl. beim Hospital mit der Bedingung, daß die Zinsen, so fern nicht bedürftige Mitglieder der Familie nähere Ansprüche haben, den Armen der Stadt und der Filialien zu Gut kommen sollen.
Empfohlene Zitierweise:
August Friedrich Pauly: Beschreibung des Oberamts Eßlingen. Verlag der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1845, Seite 134. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAE%C3%9Flingen_134.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)