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wurde 1828 abgebrochen. Im Jahre 1840 erkaufte die Stadt das 1748 erbaute v. Palmsche Palais auf dem Markt, zuletzt Eigenthum des verstorbenen Herrn Grafen Alexander v. Württemberg, das ansehnlichste unter den Privatgebäuden Eßlingens, und richtete es zu ihrem Rathhaus ein, als welches es seit 1842 dient. Der Ankauf kostete die Stadt 29.000 fl., die zweckmäßige und geschmackvolle Einrichtung c. 15.000 fl. Die untern Räume des Steuerhauses dienen noch als Kornhaus; dem Ganzen steht aber der Abbruch bevor.

Eine ausgezeichnete Zierde hat die Stadt durch das 1842–44 neu errichtete Gebäude des Schullehrer-Seminars erhalten; es hat eine vorzügliche, freie Lage an der Stelle des ehemaligen Dominikanerklosters am westlichen Ende der Stadt. Hierüber, so wie von den übrigen Schulgebäuden, den Pfarrwohnungen, ehemaligen Klosterhöfen, Krankenhaus etc. s. hienach.

Als Kaserne eines K. Reiterregiments diente bisher das ehemalige Sirnauerkloster, s. d.

Das Schlachthaus am großen Kanal, 1503 erbaut, 1668 neu aufgeführt, wurde nach dem Brand (1701) in seiner jetzigen Gestalt 1711 wieder hergestellt. – Das städtische Waghaus befand sich bisher in den Erdgeschossen des Gerichtshofes, wird aber in anderen Räumen untergebracht werden.


Einwohner. Bevölkerungsverhältnisse.

Nach der Aufnahme auf den 15. December 1843 befanden sich in der Stadtgemeinde 10.591 und zwar 5132 männliche und 5459 weibliche ortsangehörige Einwohner; die Stadt für sich zählte deren 7542, nämlich 3640 männliche und 3902 weibliche; darunter waren Evangelische 7170, Katholiken 244, Juden 128. Bei der Zählung im Jahr 1832 befanden sich in der Stadtgemeinde 9021 Ortsangehörige (4307 männliche und 4714 weibliche); hievon waren abwesend 306, dagegen Fremde anwesend 1678; die ortsanwesende Bevölkerung betrug also damals 10.393. Im Jahr 1843 belief sich dieselbe auf 12.094 (6031 männliche, 6063 weibliche.)

Die Zahl der Ehen war im Jahr 1832 1536; es kamen hienach auf 1 Ehe 5,9 Einwohner.

Die Zahl der Familien war im Jahr 1840 2040, im Jahr 1843 2228, wonach also auf 1 Familie 5,4 Ortsanwesende kommen.

Geboren wurden jährlich (nach dem Durchschnitt der 10 Jahre von 1832/42) 440, darunter uneheliche 40; auf 1000 Einwohner kommen also 46 Geburten (oder 1 Geburt auf 22 Einwohner) und

Empfohlene Zitierweise:
August Friedrich Pauly: Beschreibung des Oberamts Eßlingen. Verlag der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1845, Seite 105. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAE%C3%9Flingen_105.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)