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verwittert). Der Gottesacker ist seit 1858 an der Straße nach Goldbach angelegt.

Das Pfarrhaus, früher nahe der Kirche (das Haus des A. Vogel), brannte 1634 ab, wurde 1841 neben der Kirche neugebaut, während in der Zwischenzeit ein Bauernhaus, das 1665 umgebaut wurde, als Pfarrwohnung diente. Es liegt freundlich im Garten und ist wie die Kirche von der Stiftung zu unterhalten. Das Schulhaus hinter der Kirche, 1728 erbaut, während bisher die Schule von dem Lehrer in seiner Privatwohnung gehalten wurde, enthält ein Lehrzimmer und die Lehrerwohnung. Das Rathhaus wurde 1872 von der Gemeinde angekauft und für die Zwecke der Gemeinde eingerichtet. Es steht mitten im Dorf, abseits der Straße bei der großen Linde. In Waldthann und den größeren Parzellen bestehen zusammen 4 Armenhäuser. An einem Bauernhause steht die sinnige Inschrift:

So viel tropfen in dem regen, so viel güd und so viel segen, so viel heil und wohlergehen sol auf diesem hause stehen. J. G. S. M. A. K. S. M. 1782.

Bei dem Quellenreichthum der Gegend (Brunnenhäusle, Hirtenbronnen, Steinbronnen, Hansenbauerbronnen) ist vortreffliches Trinkwasser reichlich vorhanden, das durch 33 Brunnen in Waldthann und 23 in den Parzellen (9 laufende, 45 Pump- und 2 Schöpfbr.) gespendet wird. Auch eine Wette ist angelegt. Weiher, die abgelassen werden können, bestehen in Waldthann der untere Weiher, in Asbach der große Mühlenweiher, andere sind in ziemlicher Anzahl trocken gelegt. Die Staatsstraße Crailsheim–Dinkelsbühl berührt die Parzellen Neuhaus und Bergbronn, Vicinalstraßen von Goldbach nach Marktlustenau und von Wüstenau nach Bergbronn führen durch die Markung. Im Gemeindebezirk sind 5 steinerne Brücken, 5 steinerne und 3 hölzerne Stege von der Realgemeinde zu unterhalten.

Die Vermögensverhaltnisse sind im allgemeinen gut, besonders herrscht in den kleineren Parzellen Wohlstand. Der größte Grundbesitz ist 25 ha, der mittlere 10 ha, der geringere 1,5 ha, der Güterbesitz auf fremden Markungen ist gering. Die Gewerbe sind ziemlich alle vertreten. Bedeutend ist der Holzhandel. Haupterwerbszweig ist jedoch Ackerbau und Viehzucht. Eine Mühle ist in Asbach mit 2 Mahlgängen und einem Gerbgang. Dem Verkehr dienen im Hauptort eine Brauerei, zwei Speisewirthschaften, 2 Krämer, in den Parzellen eine Brauerei,

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Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Crailsheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1884, Seite 479. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OACrailsheim0479.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)