Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

vor. Starken Winden und Hagel ist die Gemeinde nicht ausgesetzt.

Die Ernte deckt den Bedarf nie, es wird bedeutend Frucht gekauft. Der Wiesenbau ist verhältnismäßig ausgedehnt, liefert aber ein mittelmäßiges Futter. Die Wiesen sind zweimähdig, vielfach naß mit saurem Futter. Die im Winter heimkehrenden Handelsleute kaufen sehr viel Futter von auswärts. Der Obstbau ist bei den ungünstigen Bodenverhältnissen gering. Ein Baumwart ist aufgestellt.

Wald besitzt nur die Gutsherrschaft, aber in ziemlicher Ausdehnung. Die Winterweide erträgt der Gemeinde 70–80 M. Pacht und 80 M. Pferchnutzung. Die Allmanden sind gegen ein Pachtgeld von 22 M. an die Bürger verliehen. Von den 3 Morgen Gemeindegütern sind 11/2 Morgen als Hopfengarten angelegt mit einem jährl. Ertrag von 600–700 M., das übrige erträgt 40 M. Pacht.

Pferdezucht und Rindviehzucht sind bei dem kleinen Umfang der Markung und der Abwesenheit der meisten Einwohner im Sommer beschränkt. Die Israeliten des Orts treiben starken Viehhandel von Bayern nach Württemberg. Schafe von verschiedener Rasse, je nach dem Wechsel des Pachtschäfers, läßt ein fremder Schäfer im Winter 200 auf der Markung laufen. Die Fischzucht ist in den nicht unbeträchtlichen Weihern noch wenig gepflegt.

Die Kirchenstiftungen der beiden christlichen Konfessionen sind klein. Einige kleine Beträge sind zur Anschaffung von Schulbüchern und zur Vertheilung an Arme bestimmt.


Alterthümer: Auf eine abgegangene Niederlassung weist die Flur „zum alten Hof im Schenkenfeld“. Ein Haus in der Nähe des Schlosses heißt das Schenkenhaus, vielleicht auf Besitz der Schenken von Eringen oder Arberg hinweisend. An Besitz der Stadt Dinkelsbühl erinnert das Stadtwäldchen und Stadtweiherlein. Der Diebssteig geht zwischen Matzenbach und U.-Deufstetten einer- und Wildenstein andererseits durch. Von Flurnamen sind weiter zu beachten in Unter-Deufstetten Walxen, Walxenweiher, (wohl nach Walxheim früher zuständig), in Ober-Deufstetten Hurlinsfeld, Bocksberg, Sessel. Im Schloß geht die Pelzliesel.


Deufstetten, alt Tiufstetten (v. Stamm tiuf, tief) erscheint erst spät in der urkundlichen Geschichte. Es ist nur Sage, daß D. früher eine größere Stadt gewesen sei. Bertold von Tiufstetten 1268 gehört nach Steichele nach Duifstetten, Pfarrei

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Crailsheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1884, Seite 472. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OACrailsheim0472.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)