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Kirchliches: Triensbach war Filial der Pfarrei Lendsiedel und hatte eine Kapelle zu St. Andreas. Die Kaplanei soll Elisabeth v. Hohenlohe 1282 gestiftet haben. Kaplan Konr. Gessner stiftete 1416 eine Messe in die Kirche zu Crailsheim. Im Städtekrieg war ohne Zweifel das Kaplaneihaus verbrannt, weshalb Wilhelm v. Crailsheim, der Amtmann zu Lobenhausen, den Kaplan nach Lobenhausen nahm und ihn zugleich als Keller benützte. Nach dem Tode dieses Kaplans, genannt „Lichenpelz“, machte W. v. Crailsheim aus der Wohnung desselben ein Wirthshaus und ernannte des Wirths Bruder zum Kaplan. Da sich die Brüder nicht vertragen konnten, wurde ein Haus für den Kaplan in Triensbach gebaut. Dem 1520 erblindeten Kaplan Mich. Mürb wurde die Auflage gemacht, einen Gesellpriester anzunehmen. Derselbe, Phil. Bühel, trat frühe der Reformation bei und starb als letzter Dekan des Landkapitels Crailsheim. Mit der Reformation wurde der Verband mit Lendsiedel aufgehoben und Tr. zur eigenen Pfarrei, zu welcher außer den heutigen Filialen Lobenhausen, Erkenbrechtshausen, Heinkenbusch, Saurach, noch Schmerach und Rüddern diesseits des Baches gehörten. Unter-Schmerach wurde 1605 nach Lendsiedel gepfarrt. Ein Schulmeister zu Tr. erscheint schon 1549, derselbe konnte aber nicht lesen und schreiben Cr. Reg. Das erste Schulhaus wurde 1828 gebaut.


Pfarrer: Conr. Geßner 1410, Lichenbelz 1450. N. Wagner 14 .. Johann Schmit 1478. Mich. Mürb 1520, Phil. Bühel 1520 bis 1558. Melch. Wilholz 1559–69. Barth. Monäcius aus Goldkronach 1565–73, kommt nach Niederstetten. Joh. Reuße (Ruthenus) von Lichtenfels 1573–93. G. F. Unfug 1594–1612, Rich. Hellmut 1612–1636. Joh. Schäfer 1638. Erh. Brecht 1656. Joh. Strebel 1658–1715. Fr. Lubert, verdienter Chronist von Kirchberg und Crailsheim (seine Chronik von Cr. im Staatsarchiv) 1715–67. J. G. Döderlein 1767–1807. Gottl. Engelhard 1809. Dav. Kröner 1815. Th. Gottl. Sülzer 1827. Em. Dan. Mondon 1843. K. Fr. Mayer 1852. R. G. A. Colb 1855. L. Fr. Bach 1865. Herm. Faulhaber 1873. Em. Denzel 1879.


Zur Gemeinde Triensbach gehören:

1. Buch, Fil. v. Lendsiedel, ein kleiner Weiler mit 4 Häusern, 2 km westlich von Tr. mit wohlhabender bäuerlicher Bevölkerung.

Buch, der Hof „zur Buche“, war Besitz der Herren von Vellberg. Sifr. und C. v. Vellberg hatten dort hohenlohische Lehen um 1350, H. Arch. 1, 338. 1409 erkauft Hugo von

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Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Crailsheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1884, Seite 465. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OACrailsheim0465.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)