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21. Triensbach,
Gem. III. Kl., mit 604 Einw.; 1. Triensbach, Pfarrdorf, 286 Einw., wor. 1 Kath., Fil. von Groß-Allmerspann, O.A. Hall; 2. Buch, Weiler, 38 Einw.; 3. Erkenbrechtshausen, Weiler, 175 Einw., wor. 5 Kath.; 4. Heinkenbusch, Hof, 24 Einw.; 5. Saurach, Weiler, 67 Einw., wor. 7 Kath.; 6. Weilershof, Hof, 13 Einw., wor. 5 Kath., Parz. 2 ev. Fil. von Lendsiedel.

Auf der etwas einförmigen, fruchtbaren Ebene, die links der Jagst unterhalb Crailsheim sich ausdehnt, liegt Triensbach am Beginne des Grundbachs. Die Häuser sind meist stattliche, getünchte Bauernhäuser mit grünen Läden und blühenden Blumen vor den Fenstern. Im obern Theile des Orts steht das alterthümliche Kirchlein zu St. Andreas mit seinem aus dem Viereck zum Achteck sich verjüngenden Ostthurm, in welchem sich der Chor, ein einfaches Kreuzgewölbe, durch den Orgeleinbau verstellt, befindet. An der Nordwand sieht man ein altes Sakramentshäuschen eingemauert. Das Schiff der Kirche ist flach gedeckt, hell, sauber gemalt und hat 2 Emporen über einander, die niedere Sakristei auf der Nordseite des Chores hat ein Tonnengewölbe. Die drei Glocken im Thurm sind 1750 von Joh. Leonhardt Lösch aus Morsbach gegossen. Außen an der Südwand der Kirche befinden sich die Grabdenkmäler 1. des Joh. Friedrich Lubert, 56 Jahre Pfarrer in Tr., geboren zu Streßenhausen im Koburgischen 8. Nov. 1685, † 10. Juni 1767; 2. des Pfarrer Joh. Strebel, geb. zu Kirchberg in der Brunst 14. Juni 1630, † 25. Mai 1715; 3. der Sophie Johanna, Gattin des Amtsverwalters Joh. Mich. Widmann von Erkenbrechtshausen, † 1770; 4. des Joh. Mich. Mayer von Lobenhausen, eines geschickten Maurermeisters, † 1799; 5. ein gut ausgeführter Grabstein, des Amtsschreibers Wilh. Schwabs Kind, † 1612, gewidmet.

Östlich von der Kirche, umgeben von seinen schönen Gärten, liegt das wohnliche und geräumige Pfarrhaus mit seiner großen Scheune. Kirche und Pfarrhaus hat die Stiftung zu unterhalten. Die Kirche ist 1725 fast ganz neu gebaut, das Pfarrhaus im Jahr 1750 aufgeführt. Unterhalb der Kirche in einer Seitengasse steht das 1842/43 neu erbaute schöne Schulhaus mit bretterverschaltem Westgiebel. Es enthält 2 helle Lehrzimmer und die Wohnung des ständigen Lehrers.

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Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Crailsheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1884, Seite 461. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OACrailsheim0461.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)