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Von der Mitte des 14. Jahrhunderts an ist der Besitz der Burg ein viel getheilter und wechselnder. Schon 1354 verschreibt Lupold v. Wolmershausen Hohenlohe die Öffnung seines Theils von B., Wib, 4, 64. Die Wolmershausen blieben im Besitz ihres Theils bis zum Aussterben des Geschlechts. Doch wollte Hans Konrad seinen Theil an B. an Brandenburg 1621 verkaufen, St.A. Als Verwandte der Herren von Burlswag sind ohne Zweifel die v. Bebenburg zu ihrem Besitz in B. gekommen (1366 Lupold v. Beb. in Streit mit Friedr. v. Wolm., Amlish. Um 1390 Arnold v. Bebenburg von Hohenlohe belehnt, letzterer mit Heinrichs von Rotenburg Theil, Öhr. Arch. 1474 noch Wilh. v. Beb. belehnt v. Albrecht v. Hohenlohe). Vielleicht durch Elsbeth v. Bebenburg, die Gattin des Heinz Fuchs, die Tochter Arnolds v. Bebenburg, Biederm. C. Baunach Tab. 37 kam ein Theil von Burleswag mit Neidenfels an die Füchse v. Dornheim. Hartmut Fuchs von Dornheim auf B. 1379, Reg. boic., nach dem hoh. Lehensarchiv aber schon 1345 mit seiner Gattin Christina, Heinr. Sturmfeder und Margareta s. Hausfrau mit dem halben Schloß B. dem Stegeltshof und Hof Espich belehnt. 1397 erscheinen als Besitzer von Burleswagen in dem Burgfrieden, der auch Neidenfels umfaßt: Hartmut und Apel Fuchs, Wilh. v. Bebenburg, Fritz, Wiprecht und Hans v. Wolmershausen, Aml. Arch. 1427 theilen Friedr. und Burkhard v. Wolmershausen ihr Erbe an Burlswagen (Nürnb. Kr.A.) Wiprecht v. Wolmersh. verkaufte seinen Theil an Hans v. Cronheim (wann?), dieser 1406 an Jörg Lankwarter, Amlish. Arch. Jörg Lankwarter gab seinen Theil 1408 gegen Eignung einer Hube in Uzmemmingen an Burggraf Friedrich zu Lehen St.A. Lankwarters Witwe, Marg. v. Neuenstein, verkaufte 1432 ihren Theil an 4 Gebrüder Fuchs, welche ihn 1441 als brandenburger Lehen an Hans v. Berlichingen, Jörg v. Bebenburg, Burkhard v. Wolmershausen, Peter Fuchs, Jörg v. Lickartshausen, Heinz v. Ellrichshausen verkauften. Auch die Herren von Willenholz hatten einen Theil, von dem 1449 Dietrich von Berlichingen ein Drittel besaß, während Heinz v. Ellrichshausen 2/3 inne hatte. Dietrich v. Berlichingen machte 1471 einen Theil zum brandenburgischen Lehen und versetzte ihn an Ernst von Wolmershausen. Als nun Engelhard, Dietz, Hans und Götz diesen Theil 1477 wieder lösen wollten, verweigerte E. von Wolmershausen diese Lösung als verspätet und wurde 1478 von Brandenburg belehnt.

Der Ganerbenbesitz brachte vielfach Streitigkeiten unter den Ganerben und Schwierigkeiten in gefährlichen Läufen. 1432 hatte Wilh. v. Willenholz Eberhard Guß v. Gußenberg, Neffen Lupolds v. Bebenburg, den Feind der St. Georgengesellschaft in Schwaben, in seinen Theil mit seinen Helfern aufgenommen. Erst (Ostern) mußte er den andern Ganerben (Friedr. v. Wolm., Konz von Bebenburg, Hartmut Fuchs) versprechen, die Fehde außerhalb der Burg mit eigenen Mitteln auszufechten und von Schatzgeld der Gefangenen Wilh. von Willenholz den vierten Theil, wenn dieser mitzieht, die Hälfte zu geben, später aber verlangten die Ganerben, daß Eberh. Guß[ER 1] den Rechtsweg betrete (Donnerstag vor Pfingsten), Amlish. Arch. 1465 hatten die Grafen von Oettingen in einer Fehde mit Dietrich v. Berlichingen, der auch das Kloster Mönchsroth befehdet hatte, dessen Theil von B. eingenommen, mußten ihn aber 1465 auf Mittw. nach Lätare wieder herausgeben, Dörzb. Kopb.

Errata

  1. S. 435 Z. 13 u. 6 v. u. l. Guß. Siehe Berichtigungen und Ergänzungen, Seite VI.
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Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Crailsheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1884, Seite 435. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OACrailsheim0435.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)