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die bayrische Regierung den Fohlenhof sammt dem Hagenhof an Hoffaktor Jak. Hirsch von Ansbach für 32.000 fl., St.A. Die Fohlenzucht gieng ein und das Gut kam in mehrere Hände.

4. Sauerbronnen, Wirthshaus zum König von Preußen, dessen Bild über der Hausthüre sich befindet, über der zu lesen ist: Kgl. priv. Bad und Gasthof zum König von Preußen, aufgestellt durch Martin Messerschmidt 1802, liegt an der Landstraße nach Crailsheim 1,5 km von Roßfeld. Das stattliche Gebäude läßt noch die einstige Frequenz dieses Bades ahnen, welches jetzt auf ein Minimum geschmolzen ist. Die Mineralquelle wurde 1701 von dem Stadtphysikus zu Crailsheim Dr. Eckhart entdeckt, Hofmanns Chr. S. 122, nachdem das Vieh schon längst dem Wasser nachgelaufen war, Feierabend 1880, N. 8. Die Quelle, vorwiegend Schwefelquelle, führt zugleich einen leichten Eisensäuerling. 1702 wurde auf markgräflichen Befehl die Quelle gefaßt und ein Badhaus errichtet, das im Sommer zahlreiche Gäste bekam. 1722 gab Dr. Joh. Fr. Hofsmann eine Beschreibung des Gesundbrunnens heraus, Stieber S. 40. Bald aber drangen wilde Wasser ein, welche die Kraft der Quelle schwächten. Schon Fischer in seiner Topographie von Brandenburg-Ansbach mußte über den schwachen Besuch klagen. Auch die empfehlende Schrift Dr. Schmetzers „Bad Crailsheim und seine Umgebung, Heilbronn 1841“ konnte dem Bad seine erste Blüte nicht wieder geben.

Von den abgegangenen Orten ist wenig bekannt.

1. Imberg nach dem Salbuch v. Crailsheim, Himmelhaus nach der mündlichen Tradition der Maulacher, ist der Berg eines Immo oder Immilo, vielleicht identisch mit Wildberg, W. F, 8, 555.

2. Strazze, Ströse, Gestrazze auf der Flur Strozzwurm (von dunkler Herkunft vielleicht zusammenhängend mit Strut Gebüsch, Buck Flurn. b. Stroß). 1345 erhält Irmel, Fritz Gaymanns v. Crailsheim Hausfrau hohenl. Lehen zu Wüstenau (s. unten) und Ströhe, H. Arch. 1, 341. 1357 im Hohenl. Gültbuch Strazze genannt., vgl. W. F. 10, 110, 8, 555.

3. Wüstenau hart an der Bahn hinter Maulach gelegen, später Wüstenhof genannt, nicht zu verwechseln mit Wüstenau bei Mariäkappel, einem Edelmannssitz. Die Herren von Crailsheim hatten daselbst hohenlohische Lehen, s. oben 1345. Nachdem der Hof abgegangen war, kaufte die Gem. Maulach (wann?) die Güter und vertheilte sie unter die Bürger (mündl.), was jedenfalls schon vor 1732 geschehen sein muß.

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Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Crailsheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1884, Seite 422. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OACrailsheim0422.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)