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wirft ca. 500 M. ab. Das Weiderecht gehört den Realgemeinderechtsbesitzern. Pferde werden nur zum landwirthschaftlichen Betrieb gehalten (ca. 40). Die Viehmästung ist ziemlich belangreich, 480 Schafe von der Landrasse werden Sommers und Winters vom Ortsschäfer und den Bürgern gehalten. Die Wolle wird meist fürs Haus verbraucht, die Lämmer an benachbarte Schäfer verkauft.

Die Stiftung besitzt neben 41 ha 65 ar Wald 4710 M. Kapital und an Terminstiftungen von Kath. Humpfer 85 M., Andr. Humpfer 171 M., Mich. Welk 34 M., Mich. Schneider 85 M., G. M. Schöppler 33 M. und die ansbachische Stiftung mit der Hälfte an 152 M.

Alterthümer: Auf den Kappelesäckern rechts von der Straße nach Crailsheim stand bis zur Reformation die Kapelle des h. Jodokus. An die Verbindung mit der Kirche in Crailsheim erinnern die Kirchwegäcker, die Flur Burgschel (= stall) an einen Sitz der Herren von Onolzheim. Auf dem Kreuzberg stand der Galgen für das Ämtlein Onolzheim. In dem Beierlbacher Rain soll eine Stadt gelegen sein. Flurnamen: Berlins-Äcker, -Wiesen, -Wald, Blockweg, Brentelwasen, Herrschelbuck, Hörle, Pelzklinge, Scheidklinge, alt: Dechanteshalde. Ortssagen s. allg. Theil.

Onolzheim, alt Onolsheim (von dem Namen Onolf), vom Volk gesprochen Onsen, war ursprünglich eine Zugehör der Herrschaft Lobenhausen, wohin noch 1357 Gefälle von O. giengen, dann Besitz der Grafen von Flügelau, von denen es durch Erbschaft an die Grafen von Hohenlohe kam, welche auch nach dem Verkauf ihres Besitzes in der Gegend von Crailsheim an den Landgrafen von Leuchtenberg noch Lehen zu O. hatten. 1357 war der Zehnten groß und klein zu 3 Theilen und das Gericht hohenlohisch (Hoh. Gültb. 1357). Kraft von Hohenlohe gab 1370 2 Höfe zu Onolzheim an die Marienkapelle zu Öhringen, W. F. 7, 67. Von der Zeit der Grafen von Flügelau her bildete Onolzheim einen Mittelpunkt. Zum Ämtlein Onolzheim gehörten Gefälle zu Maulach, Roßfeld, Rüddern, Tiefenbach, Altenmünster[ER 1], Ingersheim, Triensbach, und Hergershofen abg. (nicht Bergertsh.), Oberspeltach. Es war hier ein Ehehaftengericht, bestehend aus dem Schultheißen und 12 Gerichtspersonen, wovon 6 Bürger zu Onolzheim waren, die übrigen den andern Orten angehörten. Das Halsgericht stand auf dem Kreuzberg, wurde später nach Crailsheim übertragen (Cr. Salbuch). Über den Herrschaftswechsel s. Crailsheim.

Errata

  1. S. 400 Z. 7 v. u. l. Rüddern, Tiefenbach. Altenmünster. Siehe Berichtigungen und Ergänzungen, Seite VI.
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Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Crailsheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1884, Seite 400. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OACrailsheim0400.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)