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Neben dem Priesterhaus und der Kapelle entstand ein Wirthshaus und ein Badhaus. Man sagte, wenn die Zahl der Wallfahrer im Wirthshaus keinen Raum mehr fand, habe man auch die Kapelle zur Wirthschaft benützt. In der Reformationszeit schloß sich der Kaplan Balth. Weisung der neuen Lehre an. Auf Bitten des Pfarrers Ad. Weiß wurde der Kaplan 1534 nach Crailsheim versetzt, die Burgberger Gefälle dienten später zur Gründung der Kirchhofs-Kaplanei. Die Wallfahrten hatten schon 1521 ein Ende genommen. Die Kapelle zerfiel allmählich. Doch hielt der Pfarrer von Roßfeld noch alljährlich eine Kirchweihpredigt unter freiem Himmel oder in dem Bauernhaus, das südlich vom Forsthaus stand. Man setzte einen Streifer oder Wildmeister auf den Burgberg. An der Stelle der Wunderquelle wurde ein 125′ tiefer Brunnen angelegt. Die Einfassung desselben trägt die Jahrszahl 1629.

Von dem Wildmeister Jakob Schweicker ist noch ein Grabstein vorhanden, der einst auf dem Gottesacker bei der Kapelle stand, mit der Inschrift: Den 20. Dezember (1586 Kb. von Roßfeld) zwischen 6 u. 7 früh morgens ist in Gott selig entschlafen der ehrbar und gottesfürchtige Jakob Schweicker, Forst- und Wildmeister auf dem Burgberg in die 43 Jahr, seines Alters 65 Jahr .... 21. A. .... 1720/21 wurde für den Wildmeister eine Wohnung in Maulach erbaut. Das jetzige einstockige Forsthaus ist 1746 entstanden. 1622 wurde eine Frau aus Gründelhardt von 2 Soldaten auf dem Burgberg überfallen, schändlich mißhandelt und getödtet. Kb. v. Roßfeld.

3. Hilpert, ein einsamer Hof mit 2 Häusern am Berghang über dem Bühlerthal, eine Enclave im OA. Hall, gehört seit alter Zeit zur Pfarrei Stöckenburg. Der Hof hieß Heilbrecht (Hildebrecht) und war hohenlohisches Lehen, das 1348 Heinrich Hefner (von Sontheim) innehatte, H. Arch. 1, 335. 1536 verlieh Graf Wolfgang v. Hohenlohe die Beholzung zu Altdorf, Prunkling, Kuelitte und an der Hilbrechtshalde. Aus dem Besitz der Vellberg kam H. an Hall. Hilpertsweiler, wo Herm. Prell um 1350 2 „Gütlach“ als hohenlohisches Lehen hatte, H. Arch. 1, 348 und die Schenken v. Geyern einen Hof, Limpurger Lehen, von den Herren von Haldermanstetten erkauft hatten, W. F. 8, 497, ist im Landgericht Feuchtwangen Gem. Unterampferach.

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Crailsheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1884, Seite 393. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OACrailsheim0393.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)