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Raths und Oberschenken, erlosch der Mannsstamm und M. gieng an die Schwestern desselben, die Witwe eines Majors v. Ellrichshausen und die Gräfin v. Jett, † 1811, sowie an den Enkel des letzten Senft, Fr. Wilh. v. Pöllnitz auf Frankenberg über. 1817 wurde Matzenbach an den württb. Hauptmann v. Arlt (späteren Oberst) verkauft. Derselbe veräußerte es aber nach 3 Jahren wieder. In die Hände einer Gesellschaft von Privaten (Kam.-Verwalter Geßler in Ellwangen, Koppenwirth Groß in Dinkelsbühl u. A.) gekommen, wurde das Schloß 1837/38 seiner Urkundenschätze beraubt, welche verschleudert und eingestampft wurden. Über 100 Ölgemälde kamen unter den Hammer, die Schloßgüter wurden einzeln verkauft. Das Schloß mit wenigen Gütern gieng an Karl Edm. v. Bühler als Rittergut über († 1873), welcher es an den Oberforstrath v. Kauffmann veräußerte, dessen Töchter das Rittergut heute noch besitzen.

Der große Zehnte gehörte dem Stift Ellwangen, der kleine der Pfarrei Ellenberg. Über die Obrigkeit, Kirchweihschutz und Jagdrecht vertrugen sich Wolf Ulrich und Gottfried Senft 1612 mit Stift Ellwangen. St.A. Im 30jährigen Krieg hatte M. viel zu leiden. Z. B. 1624 starke Truppendurchmärsche. 1628 klagt Barb. Marg. Senft, geb. Kapler gen. Bautz, die Wittwe Gottfr. Senfts, über 24wöchige Einquartierung. 1634 erhoben im Januar die Regimenter Praunkh und Rittwein starke Kontributionen zu M., Lustenau, Weidelbach, Waldthann, im Mai das Regiment Ranzau 50 Rthlr. nach Ellwangen, das Laurwaldsche zu Dinkelsbühl 100 fl. Häuser, Mühlen und Weiher waren ruinirt, die Leute 6 Wochen geflüchtet, die senftischen Lehensbriefe aber, welche nach Waldenburg geflüchtet waren, verbrannten dort.

1741 klagten die Einwohner über ungerechte Behandlung durch Phil. Hein. Friedr. Senft. (St.A. in Ludwigsb.). 1805 kam der nördliche Theil von M. unter bayrische, der südliche unter württembergische Staatshoheit. Doch trat Württemberg seinen Theil an Bayern ab, bis 1810 der ganze Ort an Württemberg kam.

Kirchliches. M. gehörte vor der Reformation zur Pfarrei Ellenberg OA. Ellwangen, hatte aber sicher schon 1488 eine Kapelle. Der Heilige von Matzenbach hatte 1488 eine Wiese bei Halden. Dk. A. Nach der Reformation riß sich M. vom

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Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Crailsheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1884, Seite 384. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OACrailsheim0384.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)