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2. Rudolfsberg, ein unansehnlicher, langgestreckter Weiler mit 21 Häusern 2,5 km westlich von Mariäkappel unweit der Landstraße nach Feuchtwangen, gewährt eine schöne Aussicht nach Norden und Nordosten gegen Rothenburg a. d. Tauber, Schillingsfürst und das Oberamt Gerabronn, gegen Süden auf die Albkette, besonders den Hohenstaufen.

Rudolfsberg war bis 1549 ein Wald, den Herren von Vellberg gehörig s. a. Hans v. Vellberg verkauft an Seitz v. Kotznihel und Hans v. Vellberg jun. sein Theil des Holzes R. 1435 erkauft Haug v. Vellberg und sein Sohn das Holz Rudolzberg unter dem Eichlesberg von Heinz Karpf zu Crailsheim Nürnb. Kr.A. 1442 verkauften die Gebrüder Hans Wilhelm und Jörg von Vellberg den Wald an Markgraf Albrecht, St.A. 1545 wurde Friedrich Völker mit dem Holz Rudolfsberg belehnt. Aber 1549 sagt das Taufbuch von Crailsheim: Rudolfsberg ager incultus, olim silva nobilium a Bernhardsweiler, 1549 aliquot rusticis distributus. Hec villula non pertinet ad parochiam Crailsheim. 1573 hatten die Völkerschen Kinder noch Rudolfsberg als markgräfliches Lehen, später fiel es an den Markgrafen zurück. Nach dem 30jährigen Krieg wohnte hier die angesehene Familie Eisen (s. Crailsheim), weshalb die Sage von einem Schloß in R. redet. Die Kirchenbücher von Mariäkappel berichten: „1675 6. Juli wurde begraben der hochedelgeborne und gestrenge Junker Joh. Ludw. Adler v. Lindenau (bei Hall), gewesener Kornet unter der bayrischen Leibkompagnie, so bei Neidenfels nebst seinem Knecht in der Jagst ertrunken und zu seiner Schwester auf den Rudelzberg geführt wurde, ein Apostata. 1690 28. Dez. starb die alte adelige Frau Anna Salome Eysen geb. Adlerin auf Rudelzberg.“

3. Schwarzenhorb, ein Weiler mit 7 Häusern, liegt unterhalb Hohenberg in einem kleinen Thälchen, 21/2 km südlich von Mariäkappel. Swarzenhorewe, der Weiler an einem schwarzen Sumpfwasser, gehörte 1183, aber noch nicht 1178 dem St. Morizstift in Augsburg, W. U. II, 228, vergl. 191, wurde aber ohne Zweifel mit Crailsheim von diesem Stift 1289 an die Grafen von Oettingen verkauft und war 1357 ein Theil des hohenlohischen Amts Crailsheim, hohenl. Gültb., mit welchem es den Wechsel der Herrschaften erfuhr, bis es 1399 an Brandenburg kam. 1732 waren hier 2 zehntfreie Höfe.

4. Wüstenau, ein Weiler mit 27 Häusern, liegt anmuthig in dem grünen Wiesenthälchen des Ruppesbaches in sehr geschützter

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Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Crailsheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1884, Seite 379. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OACrailsheim0379.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)