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Kunstwerk aus der Zeit um 1480 bis 1500, zeigt aber nirgends Monogramm noch Jahreszahl.

Vor dem Altar liegt ein ganz ausgetretener Grabstein mit Wappenschild ohne Wappen. Der achtseitige schöne gothische Taufstein trägt die Jahreszahl 1481. Das flachgedeckte Schiff der Kirche stammt, wie eine Zahl an der halbvermauerten Südthüre angibt, aus dem Jahre 1523. Dieselbe Zahl mit einem Steinmetzzeichen kehrt an einem Fenster wieder. Der älteren Kirche gehört das gothische Fenster auf der Südseite mit einem viermal wiederkehrenden Steinmetzzeichen an. Auf der Westseite ist eine kleine Vorhalle und ein Portal mit 5 Hohlkehlen, auch im Spitzbogenstil gehalten. Das Schiff enthält die Grabdenkmale des Pfarrers Dürr, † 1580, erst 10 Jahre kath. Pfarrer zu Eschenfeld bei Neuhaus, seiner Heimat, dann zu Monte in der Diöcese Bamberg, dann zu Mariäkappel und Ellrichshausen, sowie des Pfarrers Veit Beurlein, geb. zu Gunzenhausen 1588, † 1662. Die südlich an den Chor angebaute Sakristei hat ein Kreuzgewölbe. Auf der Nordseite des Schiffes beim Choransatz steht der 4stockige, allmählig sich verjüngende Thurm mit Ziegeldach. Nach dem Kb. von Ellrichshausen schlug der Blitz 1579 Dienstag nach Trinit. in den Kirchthurm während der Synode zu Crailsheim. Derselbe wurde 1593 wieder getroffen und erhielt dann seine jetzige Gestalt, wie der Chor seine jetzige Haube aus Holz. Die drei Glocken haben folgende Inschriften: 1. die mittlere: das mein don scheu hagel und wint, darumb bit ich maria dein kint, in gothischer Schrift; 2. die große: Zu Gottes Lob und Er braucht man mich. Valentin Allgeier von Ulm zu Onolzbach gos mich. 1596. nebst dem brandenburgischen Wappen mit der Umschrift: G. F. M. Z. B. J. B. H. 1590 (Georg Friedrich, Markgraf zu Brandenburg); 3. die kleine: 1653. Magna et mirabilea (sic) sunt opera tua omnia, Deus. apoc. 15, 3. Johannes Reichart. Die Schrift ist, wie meist bei den Glocken nach dem dreißigjährigen Krieg, schlecht. Die Baulast an der Kirche hat die Stiftung.

Auf dem nördlichen Hang der Klinge über der Kirche in seinem terrassenförmig angelegten Garten steht sonnig das wohnliche, alte Pfarrhaus, das ebenfalls von der Stiftung zu unterhalten ist. Das geräumige und solid gebaute Schulhaus, 1744 als herrschaftliches Forsthaus erbaut und 1840 von der Stiftung für seine jetzige Bestimmung angekauft, liegt am südwestlichen Ende des Dorfes unweit von dem freundlich gelegenen,

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Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Crailsheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1884, Seite 373. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OACrailsheim0373.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)