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(Fortsetzung von S. 369.)

zur Gründung der wohlthätigen Anstalt angekauft und die Kinderrettungsanstalt 1843 13. Dez., die Schullehrerbildungsanstalt 1845 eröffnet, aber 10. Mai 1855 von Brand heimgesucht. Inspektoren: Gust. Schmoller 1845. H. G. Baumgärtner 1847–49. P. Fr. Th. Wurm 1849–54. Fr. Völter 1854–63. Dav. Greiner 1863–75. R. Remppis 1875.

Obwohl nicht Württemberg entstammend, verdient die Familie v. Knöringen bei ihrer Wichtigkeit für die Geschichte des Bezirks eine kurze genealogische Darstellung (s. S. 370). Ihre Stammburg und Erbbegräbnis ist in Unter-Knöringen bei Günzburg.


12. Mariäkappel,
Gem. III. Kl. mit 584 Einw.; 1. Mariäkappel, Pfarrdorf, 273 Einw., wor. 1 Kath. und 1 Isr.; 2. Hohenberg, Weiler, 15 Einw.; 3. Rudolfsberg, Weiler, 108 Einw.; 4. Schwarzenhorb, Weiler, 41 Einw.; 5. Wüstenau, Weiler, 147 Einw. Kath. der Parz. 1, 2, 4 und 5 Fil. von Markt-Lustenau, Parz. 3 von Crailsheim.

Der Ort Mariäkappel, beim Volk schlechtweg Kappel, liegt nahe der Wasserscheide von Jagst und Wörnitz, Rhein und Donau, auf den waldreichen Höhen östlich von Crailsheim. Die Anlage des Ortes ist unregelmäßig. Der eine Theil liegt hoch auf dem Bergrücken, auf welchem die schöne Staatsstraße von Crailsheim nach Feuchtwangen läuft. Der zweite zieht sich im Bogen am obern Rand um die „Wüstenauer Klinge“, während ein dritter an den Hang der engen, nach Südosten geöffneten Klinge, die Kirche und das alte Schulhaus in die Tiefe des Thälchens hineingebaut ist. Die Häuser sind meist einstockig, freundlich getüncht, auf der Wetterseite mit Holz verschalt.

Die schöne gothische Kirche zu Unser Liebfrauen steht unter dem Dorfe, im früheren Gottesacker, auf dem noch ein schönes schmiedeisernes Kreuz zu sehen, und steckt tief im Boden, weshalb das Schiff durch Feuchtigkeit leidet. Der nach Osten gerichtete, mit Strebepfeilern besetzte Chor hat ein prächtiges, merkwürdig verschobenes Sterngewölbe. Aus dem mittleren Südpfeiler wachsen wie aus einem Palmbaum 7 Rippen, aus dem gegenüberliegenden 3. In den Rippen des Südpfeilers sammeln sich die Rippen der übrigen Pfeiler. Die vier Schlußsteine zeigen 1. eine Hand,

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Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Crailsheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1884, Seite 371. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OACrailsheim0371.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)