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Albkette und vor derselben die tannengrünen Ellwanger Berge. Es liegt feierliche Stille, ein heiliger Friede über diesen Thälern und Auen und Wäldern.

Bis zum Jahr 1648 stand hier eine Ritterburg, von der nur noch die Burggräben, die Reste eines starken Eckthurms und einzelnes Gemäuer erhalten sind. Die alte Schloßkapelle, die beim Brand 1648 verschont geblieben war, wurde 1723 im Zopfstil neu aufgeführt, indem eine 1718 installirte Wallfahrt zu dem angeblich aus Schutt und Asche unversehrt hervorgegangenen Bild der Dreifaltigkeit mit reichem Ablaß die Mittel zum Bau gewährte.

Alljährlich findet an Trinitatis eine aus weiter Ferne besuchte Wallfahrt statt. Die Kapelle hat 3 Altäre. Auf dem Hochaltar, der Dreieinigkeit geweiht, ist das Bild der Krönung Mariä mit der Inschrift: DEO VNI AC TRINO HONOR IN SAECVLA AMEN. (1758). Die Kapelle enthält das Grabdenkmal Karl Josephs v. Knöringen, kurmainz. und kurtrier. Geheimraths, ellwang. Oberjägermeisters und Oberamtmanns zu Tannenburg, würzb. Kammerherrn, geb. 6. Febr. 1723, † 3. März 1797.

Hinter der Kapelle ist das ehemalige herrschaftliche Maiereigebäude. An einem Backhaus ist ein Stein eingemauert: Als man Jahr nach unseres Erlösers Geburt 1566 (sc. zählt), hat der Edelmann und Ritter Eytel Hans v. Knöringen zu Kreßberg diese Scheuer gebauen. Ein patriotisch gesinnter Bauer hat zum Andenken des Krieges von 1870 auf einem freien Platz ein hübsches Siegesdenkmal zum Lob des deutschen Volkes errichtet.

Kreßberg, alt Chrebesberg, war der Sitz eines ritterlichen Geschlechtes, das wahrscheinlich ursprünglich im Dienst der Edelfreien von Lare stand. Später (jedenf. 1364) ist die Burg Lehen der Grafen von Oettingen. Die Herrn von Krebsberg führten einen Krebs im Schild. Wir kennen 1. Herbrand, der 1252 (?) in den Deutschorden tritt und die Güter seines Sohnes und seiner Tochter zu Kalwenberg und Moshart (wo?) dem Deutschorden schenkt. W. F. 7, 141. 2. Herbrand und Konrad belehnt v. Würzburg mit dem halben Zehnten zu Lustenau, Stelzhausen, dem Zehnten zu Bartsweiler, Ruckebaz, Stegen und Asbach. Arch. f. U.F. 24, 142. 3. Hiltebrand gen. Koppecht oder Koppe und Elisabeth von Hertenstein verkaufen 1353 u. 57 Rüdiger v. Bechlingen Güter zu Billingsbach. 4. Reimar,

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Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Crailsheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1884, Seite 365. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OACrailsheim0365.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)