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andern haben die Namen der 4 Evangelisten, die kleine in bedeutend älterer Schrift als die mittlere. Auf dem Bauernglöcklein steht: hilf got. bernhart lachaman gos mich 1516. Das Schiff der Kirche hat an der Ostwand einen saubern eisernen Altar, die Kanzel und Orgel über einander, ist aber durch die Empore etwas düster.

Rechts vom Altar ist ein Grabdenkmal Adams von Ellrichshausen. Die Gestalt des auf einem Helm und Hund knieenden Ritters ist edel gehalten, das Gesicht hat Porträtähnlichkeit. Die Inschrift lautet: Anno dni 1556 am abend michaelis starb der edel vnd vest Adam von Ellerichshausen, dem got gnad. amen. mit 6 Wappen, darunter Ellrichshausen, Crailsheim, Thurnau, Nothaft, Vellberg.

An der Empore hängen 2 Todtenschilde. Der eine mit der Inschrift: 1549 am Freitag nach Ägidi ist in Gott verschieden der edel und vest Lomath (?) v. Ellerichshausen, des sel Gott gnädig sei. mit 4 Ahnenwappen, darunter Wolmershausen und Ehenheim, der zweite mit der Inschrift: Anno domini 1562 am Tag Silvestris verschied der edel und vest Junker Jörg v. Ellerichshausen, Amtmann zu Lobenhausen. An der Außenwand der Kirche das Grabdenkmal des Pfarrers Mühlberger, † 1741.

Das wohnliche Pfarrhaus ist wohl 200 Jahre alt und gleich der Kirche von der Stiftung zu erhalten. An der Stelle des alten unscheinbaren Schulhauses, das 1834 aus einem Bauernhaus umgewandelt wurde, hat die Gemeinde 1880 ein neues großes Schulhaus (früher eine Scheune) erbaut. Das Rathhaus ist im alten Schulhaus. An der Schule unterrichten ein ständiger und ein unständiger Lehrer. Eine Arbeits- und Winterabendschule ist vorhanden. Auf der Area der alten Burg stehen jetzt Privathäuser. Im Garten des Wirths zum Rößle, gen. Burgwirth, ist der Graben noch sichtbar. Der Burghof war früher oben und unten mit Schranken eingefaßt, die Bewohner desselben frei vom Blutzehnten. Die Gemeinde besitzt ein Armenhaus und ein Schafhaus.

Vizinalstraßen führen nach Honhardt, Onolzheim, Unterspeltach, Alexandersreut. Die Staatsstraße Ellwangen-Crailsheim geht mitten durch den Ort. Den Verkehr vermittelt hauptsächlich die Bahn von Mergentheim nach Ulm; nahe am Ort ist die Station Jagstheim. Die Realgemeinde hat je eine steinerne Brücke über die Jagst und Speltach, 4 kleinere solche über die

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Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Crailsheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1884, Seite 323. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OACrailsheim0323.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)