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wird Jörg Kochenschneider von H. genannt, Uffenheimer Nebenst. 148. 1539 Donnerstag nach S. Viti vertrug sich die Gemeinde mit dem Spital, der die Schäferei auf dem Sandhof aufhob, wogegen die Gemeinde den Hofleuten Gemeinrecht gab. 1560 versprach Hall von den 12 wüste liegenden Höfen 6 zum Klemann, Folmar, Suren, Bruckner, Knauer, Stöcken nicht zu bauen und der Gemeinde Geäckerich und Weide auf den 3 noch ungebauten Buchhof, Birenbuch und Dibs (s. unten) zu lassen bis zum Bau (Honh. Akt.). 1581 26. April wurde von Brandenburg, Dinkelsbühl und Hall eine Gemeindeordnung festgestellt mit eigenthümlichen Bestimmungen. Von der Gemeindeversammlung dispensirt nur Leibesnot, Herrngebot und sonstige ehehafte Ursachen, über welche die Gemeinde zu entscheiden hat. Strafe für den, welcher aus der Gemeinde schwatzt und offenbart, 1 fl. Ämter: 2 Dorfmeister, 2 Feuerbeseher, 5 Steiner, aus jeder Hut 1, welche Cooptationsrecht haben. Jeder Gemeindsmann soll den andern retten aus Gefahren, es sei Noth oder Zwangsal. Beherbergung von Landsknechten wird mit 32 Pf. bestraft, Aufnahme von Hausgenossen ohne Wissen der Gemeinde mit 1 fl., s. Honh. Akt. 1

Über das Schicksal des Orts im dreißigjährigen Krieg geben die Kb. und Akten von H. Folgendes: Einquartierung 1623 Januar und Februar Oberstl. Wahl vom Würzb. Reg. Truchseß im Schloß H. und Umgegend, 1625 Sept. Sachsen-Lauenburger, 1629 Dez. Oberst Cronberg in H. und Unter-Speltach, ebenso 1630 Okt. in Stetten und Hellmanshofen, 1634 März schwedische Reiter vom Reg. Platen, April vom Reg. Mitzlaff. 1634 fallen die Kaiserlichen am 31. August ein und hausen gräulich. Schon am 15. Mai wurde ein Mann durch den Fuß geschossen, aber nach der Nördlinger Schlacht häufen sich die Unthaten; 31. August ein Mann erschossen, 1. Sept. ein Jüngling, 3. Sept. der Müller, ein Mann von Onolzheim, weiter ein Mann von Appensee bei Ober-Speltach, einer von Hellmannshofen bei Spaichbühl, 16. Okt. ein Mann von Mainkling im Schloß und am selben Tag einer von Stetten im Feld, Kb. Die Kirche wurde ausgeplündert, die Stühle der Emporkirche und Fenster zerschlagen. Ein Jahr darauf hieben die Pollacken die Thüre im Schulhaus ein (Heilig. Rechn.). Dazu herrschte 1634 die Pest, es starben 430 Personen. 1636 Febr. bis Juni kaiserliche Artillerie, 1638 Ende März Flucht nach Crailsheim. Oktober Soldaten vom Rübländischen, 1639 Juli vom Gailingschen Regiment in H., 1640 das Neuneck’sche Regiment, 1641–42 das Winterscheid’sche. Im Winterquartier war 1641 die bayr. Artillerie gewesen, 1642 19. Nov. marschirt General Wahl mit Dragonern durch, 1643 28. Febr. erscheint das Reg. Spork, 1645 27. Febr. kommen Soldaten des Gen. Mercy nach Unter-Speltach. 1645 vom 14. April bis in den August flüchtet man sich bald nach Crailsheim, bald nach

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Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Crailsheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1884, Seite 311. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OACrailsheim0311.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)