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in beschränkter Weise auch hier. Gibt es dort Höfe und Weiler nach dem Gewerbe eines Besitzers genannt: Wagner, Schuhmacher, Schuhjoggis, Schuhsimmes, Schmiedtonis, so kehrt ähnliches auch hier wieder in der Parzelle Zum Wagner, auch unterschieden zum Vorder- und Hinterwagner. Ein Gesammtbild der alten Gemeinde Honhardt erhält man aber erst, wenn man die 1810 von Honhardt zur bürgerlichen Gem. Rosenberg OA. Ellwangen gezogenen, aber heute noch kirchlich mit dem Mutterort verbundenen Parzellen dazunimmt.

Der Hauptort Honhardt liegt in dem grünen Thälchen des Steinbaches am Fuße des Sandberges, der einen schönen Blick auf Honhardt und Onolzheim und die Kette der Crailsheimer Hardt bis zum Schlosse Ellwangen, Baldern und Kapfenburg gewährt. Mit seinen theilweise alten – das hällische Wirthshaus trägt das Haller Wappen und die Zahl 1529 – Holzhäusern mit rothangestrichenem Fachwerk, umgeben von Obstgärten, dehnt sich der Ort behaglich im Thale aus.

Die Kirche zu St. Peter und Paul, 1152 erbaut (Haller Dek. Reg.), steht mitten im Dorf auf dem alten, nun verlassenen Gottesacker. Sie wurde 1758–59 ganz umgebaut, indem der Neubau über den alten hergestülpt wurde, so daß die alte Kirche bis zur Vollendung der neuen benützt werden konnte und dann abgebrochen wurde. Vom alten Bau blieb nur der untere Theil des Thurms, der in 2 Stockwerken über einander 2 Sakristeien enthält. Das hohe Schiff der Kirche ist trotz seiner 2 Emporen hell und freundlich. Entsprechend dem damals in der Gegend üblichen Kirchenbaustil sind Altar, Kanzel und Orgel (von 1807) übereinander angebracht. Ein neuer stilvoller Taufstein ist von Pfarrer Volz gestiftet.

Von den 4 Glocken hat die größte die Umschrift: Osanna heis ich, in unser frauen er leut ich, bernhart lachaman gos mich 1513 (in Minuskeln). Die zweite ist 1878 von C. Kirchdörfer in Hall an der Stelle einer älteren von 1760 gegossen. Die aus dem 14ten Jahrhundert stammende dritte hat in gothischen Majuskeln die Inschrift: Lukas. Matheus. Marcus. Johannes.  † Die Taufglocke ist in Crailsheim gegossen und hat die Inschrift: Aus Hitz u. Feur flos ich Johann Ernst Lösch gos mich 1769. Die Uhr stammt aus dem Jahr 1785.

Von Grabdenkmalen sind erhalten die von: 1. Joh. Andr. Dav. Sülzer, Pfarrer, geb. 1704, gest. 16. Februar 1775; 2. Joh. Fr. Sülzer, Pf., † 18. Mai 1818; 3. Joh. Ant.

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Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Crailsheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1884, Seite 304. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OACrailsheim0304.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)