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Wenden wir uns zu den abgegangenen Orten: Anhausen, Grunach, Hambach, Wolfartsweiler.

1. Anhausen[1]. 2 km nordwestlich von Gröningen erhebt sich auf der Hochebene im Vordergrund eines nahen Waldes einsam im Feld eine ca. 18 m hohe Mauer, welche von der Bahnlinie zwischen Wallhausen und Satteldorf sichtbar ist, der letzte Rest der alten Klosterkirche. Es ist die nördliche Seitenwand eines frühgothischen achteckigen Chores mit 2 Gurtenbogen, die auf zarten Stabwerkskonsolen ruhen; dann die westliche Seite der Leibung eines Fensters, Reste von 2 Strebepfeilern und der Ansatz einer der beiden Seitenkapellen der Kirche, der von Wilh. v. Crailsheim um 1480 gestifteten Crailsheimer Kapelle, welcher die St. Annakapelle im Süden entsprach. An dieser Mauer sind außer einem starkverstümmelten Bild der Maria, der Schutzpatronin des Klosters, oder eines Ritters, nach Ussermann Wilh. v. Crailsheim, 5 theilweise verstümmelte spätgothische Standbilder der Bebenburger erhalten:

1. Das Bischof Lupolds von Bamberg, des berühmten Kirchenpolitikers und Schriftstellers, † 22. Okt. 1363. Ao dni MCCCLVII beschied der hochwürdig her her leupolt bischofe zu babenberg gebon vo bebennburg d. g. g., mit den Wappen von Bamberg, Bebenburg, Brende oder Hirschhorn, Schrimpfen von Berg, Masbach.

2. Ao dni MCCCCX jar vor dem h. cristag starb de’ edel und vest engelhard von bebenburg, dem got genedig sei, mit den Wappen Bebenburg, Schrimpfen von Berg, Brende oder Hirschhorn.

3. Ao D. MCCCCXII starb de’ edel und gestreng ernfest ritter her wilhelm von bebenburg d’ elter dem got genedig sei, mit den Wappen Bebenburg, Rechberg, Wolmershausen, Werdenberg (?).

4. Ao dni MCCCCXVI jar am montag vor mitfasten starb der (ede)l her wilhelm der junge von bebenburg, der edel und ernveste, dem got genedig sei, mit den Wappen Bebenburg, Landau, Rechberg, Justingen.

5. Ao dni MCCCCLXXII jar am montag nach unsers hern fronleichnamstag starb der edel und ernvest und gestreng


  1. Vgl. Bossert, Das Kl. Anhausen Württb. Vierteljh. 1881, 141 ff. und ein Diplomatar des Kl. auf dem Kreisarchiv Nürnberg.
Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Crailsheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1884, Seite 285. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OACrailsheim0285.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)