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1409 tritt als Besitzer von Goldbach Fritz Geyer auf, Reg. boic. 12, 41, der (nach einem für die Geyer und Lickartshausen gemeinschaftlichen Jahrtag zu schließen), W. F. 10, 44 der Erbe der Lickartshausen war. Seine Witwe (?) Agnes v. Schechingen, die 1429 durch Konr. v. Ellrichshausen das Lehen empfieng, sah sich wohl genöthigt, dasselbe an die Sützel zu verkaufen. 1451 ist Wilhelm Sützel in Besitz. Aber 1454 verkaufte Rüdiger Sützel G. wieder an Fritz Geyer jun. und fortan blieb es bei der Familie Geyer bis zu ihrem Erlöschen. 1492 gehörte zu dem hohenl. Lehen in Goldbach das Schloß mit Bauhof und Feld, Mühle, Zehnten gr. und kl., 5 Weiher, 3 Weiher, 1 Hof, 4 Seldengüter zu Westgartshausen, 2 Höfe zu Altenmünster, 1/2 Hof zu dem Berg, 2 Weiher unter Lindach, 6 Lehen zu Schonbach, Fischwasser bei Ingersheim, derselbe Zehnte zu Lickartshausen, der Schirm über die Kapelle, dazu helfensteinische Lehen zu Brunoltsheim, Ingersheim, Ofenbach und Oßhalden, ein Gütlein zu G. als limburgisches Lehen. 1531 verkauft Wilhelm Geyer seinen Besitz an seinen Vetter Sebastian, würzb. Amtmann zu Bütthard.

Der letzte Sprößling der Familie Geyer von Giebelstadt, Heinrich Wolfgang, wurde von Kaiser Leopold am 14. Mai 1685 in den Reichsgrafenstand erhoben. Zur Grafschaft gehörte Reinsbronn, Neunkirchen OA. Mergentheim, Giebelstadt und Ingelstadt bei Würzburg. Durch Vertrag vom 30. April 1696 und 14. April 1704 trat Graf Heinrich Wolfgang unter die Protektion des Königs Friedrich von Preußen. Nach seinem Tod 24. August 1708 ergriff Preußen Besitz von der Grafschaft, welche Joh. Gottfr. v. Beringer bis 1718, später Ernst Ludw. v. Seckendorf verwaltete. Die hohenlohischen Ansprüche auf die Lehen wurden mit 19.500 fl., die Ansprüche des ansbachischen Geheimenraths v. Forstner, der 1701 eine Exspektanz erhalten hatte, mit 5000 fl. abgefunden. 1729 fiel die Grafschaft als Theil des Heirathsgut der Prinzessin Friedrike Luise an den Markgrafen Karl Wilhelm von Ansbach. Als aber 1791 Markg. Alexander die Regierung niederlegte, kam Goldbach aufs neue unter preußische Staatshoheit. Das bisherige Renteiverwalteramt wurde 1798 aufgehoben und mit dem Amt zu Crailsheim vereinigt, das Schloß verkauft. Zum Vorstehenden vergl. W. F. 6, 1 ff. Der Besitz der Geyer war kein ruhiger gewesen. 1513 stritt Hans Geyer mit dem Spital Crailsheim über den Zehnten auf 30 Morgen in Goldbacher Markung, Cr. Urk.

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Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Crailsheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1884, Seite 266. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OACrailsheim0266.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)