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tüchtig getrunken, auch die Weiber durften mittrinken. Ebenso wurde Weinkof getrunken, wenn zu Epiphanien jährlich der Kirchner neu gedingt wurde (Heil. Rech. v. 1564).

Den Kirchsatz hatten im 15. Jahrhundert die Herren von Saunsheim; Brand v. S. verkaufte ihn an das Frauenkloster zu Rothenberg. 1461 gab ihn Elisabeth Zwingerin, Priorin und Konvent um 409 fl. an das Johanniterhaus zu Reichardsrod und Rothenburg (Jörg v. Scharenstetten, Komth.) St.A. Von den Johannitern erwarb ihn Pf. Albrecht Klingler mit vieler Mühe um 1516 für den Markgrafen.

Die St. Ulrichskapelle sollte, als 1562 der Bau eines neuen Pfarrhauses nothwendig war (umgebaut 1563), nach dem Willen der markgräflichen Räthe zum Pfarrhause umgewandelt werden. Man benützte die Steine dazu. 1570 gab man den St. Ulrichskirchhof und das Häuslein darauf um 100 fl. an 2 Bürger, das Glöcklein wurde (125 Pfd. schwer) als Brucherz um 12 fl. an Hengstfeld verkauft (Heil. Rech.). 1657 wurde das erste Schulhaus auf dem Kirchhof gebaut und am 2. Dezember erstmals benützt.

Pfarrer: Martin Rosler (Dek. Arch.) im Streit mit dem Spital zu Dinkelsbühl wegen Wiesen, † 1516. Albert Klingler, 7 Jahre am markgr. Hof, dann 3 Jahre Pfarrverweser in Crailsheim 1510–13; Pf. zu E. 1516–1544. Dekan des Kapitels „hat das meiste Theil mit den Gänsen getrunken“ (eigenhänd. Bemerkung auf der Dek. Reg.). Joh. Dürr 1545–1564, wegen Streitigkeiten mit der Gemeinde auf seine frühere Stelle M. Kappel zurückversetzt, aber mit Fortgenuß von 1/4 der Pfarrbesoldung. Mich. Rorbach 1564–1578. Joh. Schrotzberger (stud. in Ingolstadt) 1578–1597, Georg Graßer 1598–1623. G. Cöler 1623. Seb. Alb. Sartorius 1624–1647. Kaspar Jäger 1647. Theodorich Weinsberger 1682. Wolfg. Dörner gen. Ziegler 1697. Joh. Christoph Hofmann 1741. J. J. Müller 1755. Joh. Fr. Supf 1768. Heinr. Chr. Hohbach 1797–1825. Im. Treffz 1826 bis 1839. O. W. Liebermeister 1841–1847. Gottl. Fr. Bürner 1847–1869. Joh. Im. Gottl. Wandel 1870–1880. Theod. Schweizer 1880.

Zur Gemeinde Ellrichshausen gehören:

1. Beeghof, ein Weiler mit 48 meist recht bescheidenen Häuschen, liegt reizend an der Berghalde nordöstlich über Ellrichshausen zerstreut gleich einem Schweizerdörfchen.

Man genießt vom Beegberg aus eine weite Aussicht auf die hohenlohische Ebene, besonders ins Oberamt Gerabronn, Hall, Mergentheim. Die Bevölkerung ist bei dem Mangel an

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Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Crailsheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1884, Seite 253. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OACrailsheim0253.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)