Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
2. Ellrichshausen,
Gem. III. Kl., mit 879 Einw.; 1. Ellrichshausen, Pfarrdorf, mit Eisenbahnstation und 3 Bahnwarterhäusern, 273 Einw., wor. 5 Kath., Fil. von Crailsheim; 2. Beeghof, Weiler, 262 Einw., wor. 32 Kath.; 3. Birkelbach, Weiler, 89 Einw., wor. 1 Kath.; 4. Gersbach, Weiler, 43 Einw., wor. 1 Kath.; 5. Horschhausen, Weiler, 87 Einw.; 6. Rockhalden, Weiler, 45 Einw.; 7. Simonsberg, Weiler, 30 Einw.; 8. Volkershausen, Weiler, 50 Einw.

Ellrichshausen liegt in der Ecke zweier Bergzüge, die von Marienkappel aus, der eine nach Norden, der andere nach Westen ziehen, wie in der Bucht eines alten Seebeckens mit hohem Uferrand und steigt von der Gronach allmählich gegen Süden in die Höhe. Neben wohlgebauten Häusern mit Steinunterbau und Obergeschoß aus Fachwerk finden sich auch weniger ansehnliche Häuschen. Die im nördlichen Theil des Ortes erhöht stehende Kirche zu St. Johannes d. T. hat bei dem Neubau von 1749 jede Spur ihres Alters verloren; der Thurm, gegen Osten gerichtet, verjüngt sich aus dem Viereck ins Achteck mit zierlich schlanker Spitze. Von seinen drei Glocken hat die größte die Umschrift: Ave maria gracia plena. magister conradus gnochamer me fecit anno domini MCCCCXXXX; die mittlere: bernhart lachaman gos mich 1505. hilf got und maria; die kleine Glocke, worauf das Wappen des Markgrafen Karl Wilhelm und ein Kruzifix mit dem Wappen des Gießers: In Gottes Namen gos mich Leonhart Lösch von Morsbach nach Elenrichshausen, J. C. . . . Pfarrer. Sophonias Horn castellanus et Heil. admin. Christoph Ehrenfried Freih. von . . . R. E. C. A.

Das Schiff der Kirche, eigentlich ein Betsaal mit Empore, ist freundlich; an der Ostwand sieht man Altar, Kanzel und Orgel über einander, an der Empore eine am 6. März 1871 gestiftete Gedenktafel an 2 Opfer des Kriegs von 1870, Joh. Mich. Lutz, gefallen vor Paris 9. Oktober 1870, Leonh. Hofmann, gefallen am Mont Mesly 1. Dezember 1870. Von Grabsteinen sind erhalten der des Pfarrers Joh. Christoph Hofmann, † 16. Mai 1773, stark verwittert, und des Pfarrers Wolfgang Dörner gen. Ziegler früher zu Unter-Ampferach und Georgensgemünd, † 21. März 1740 und seiner Gattin Elis. Barbara geb. Weinsbergerin, † 23. März 1740, beide 25. März

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Crailsheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1884, Seite 246. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OACrailsheim0246.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)