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Stunde Abends um 81/2 Uhr. Um 10 Uhr zogen sie wieder nach Maulach.

Am 10. November erschien Marquis de Feuquière mit 1000 Dragonern und 3–400 Mann zu Fuß. In der Stadt lagen 600 Mann Kreistruppen unter Hauptmann Engelbronn. 48 Mann wagten einen Ausfall, wurden aber beim Lohsee gefangen genommen und in die Kirche zu Altenmünster gesperrt. Noch am Samstag Abend erzwang Feuquière den Einlaß. Die Franzosen begnügten sich mit „Fressen und Saufen“ Cr. Chr. Am 12. Nov. 8 Uhr Morgens zogen sie in die Rothenburger Landwehr (Brettheim), wo sie brannten, von da nach Lohr, Insingen, Wettringen, wo sie ebenfalls mit Sengen und Brennen wütheten, sodann die Gailenauer Steige hinauf über die Brunst nach Herrieden, wo die 1400 Mann 2 Nächte blieben. Nach einem Einfall im Nürnberger Gebiet bei Lichtenau wandten sie sich der Donau zu und kehrten über Nördlingen, Lauingen, Giengen nach Heilbronn zurück. Cr. Chronik von Arnold Mack. Martens 505. Feuquière nahm den Rest der Kreistruppen gefangen. Als Geiseln für die Brandschatzung ließ er den Bürgermeister Joh. Brackenheimer, Apotheker, und den Rathsherrn Joh. Mack wegschleppen. 306 Mann wurden von Roßfeld aus nach Heilbronn geführt. Am 16. Dez. kehrten die gefangenen Crailsheimer zurück. Feuquière hatte 1500 fl. Ranzion erhalten.

1692 marschirte ein sächsisches Korps durch Crailsheim. In manchem Hause lagen 20–30 Mann. Hofmann Chr. 79.

Im spanischen Erbfolgekrieg 1707 kamen am 19. Juni 200 Kürassiere und Dragoner unter Oberst Weichs, welche den streifenden Franzosen wehren sollten. Bei Wolpertshausen aber flohen diese Helden vor einer in Staub gehüllten Schafheerde, als wären es Franzosen, und zogen sich nach Crailsheim, wo sie nicht eingelassen wurden. Weichs bezog ein Lager am Kreckelberg. Seine Leute stahlen und raubten, z. B. in Beuerlbach Schafe und Kälber, die Neumühle plünderten sie.

Am 26. Juni kam der Markgraf v. Bayreuth mit einem Armeekorps, 20.000 Mann stark, auf dem Rückzug vor Villars von Ellwangen her und schlug ein Lager zwischen Roßfeld und Onolzheim und wandte sich am 27. gegen Heilbronn. Zum Ersatz rückten noch fränkische Kreisregimenter unter Tucher, Janus, von Jagstheim und Zollern nach. Sie hatten vom 28. Juni bis 16. Juli ein Lager rings um Crailsheim vom Kreuzberg bis zum Fischhaus. Am 16. Juli brachen sie nach Mergentheim auf, wo sie wieder einen Monat lagen.

Im bayrischen Erbfolgekrieg zogen die Franzosen 1741 den Bayern zu Hilfe. Am 3. September (Feierabend, Ellr. Kb. nach Bartholom.) hatten 4000 Franzosen ein Lager zwischen Crailsheim und Ingersheim, am 7. folgten 4000 Reiter. Am 3. Okt. 1743 kamen gegen 100 Franzosen auf dem Rückzug von Bayern durch. Cr. Feierabend 1880 Nr. 26.

Im Spätherbst 1795 lag die kursächsische Armee 9000 Mann stark auf dem Rückzug vom Rhein über Nacht bei Crailsheim. Ihr Lager gieng vom Schießhaus bis gegen Westgartshausen. Hofm. S. 80. 1805 am 4. und 5. Okt. zog Davoust mit 20.000 Mann über Crailsheim nach Donauwörth. 1806 wurde Crailsheim nach der Abtretung

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Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Crailsheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1884, Seite 228. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OACrailsheim0228.jpg&oldid=- (Version vom 8.9.2019)