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Kath. Felweiderin.) Doch kam sie bald wieder in Privatbesitz. 1591 verkaufte Hans Kuppelich, von dem sie den heutigen Namen Kuppelinsmühle hat, die Velweidenmühle an Hans Utz.

Die Stadtmühle oder Herrnmühle, 1357 ebenfalls Lehen der Herrschaft Hohenlohe, verlieh 1407 Burggraf Friedrich an Cunz Dretmar und gab ihm 3 Tagw. Wiesen zu Flügelau und den Burgstall zu einem Garten. 1555 verkaufte Hans Koler sein Erbrecht an der Stadtmühle an Hans Pfister, von dem sie die Stadt um 2250 fl. im J. 1561 erwarb. Fortan hatte sie die Stadt im Selbstbetrieb, verkaufte sie aber 1699 um 4500 fl. und 200 fl. Leihkauf an die Landschaft Brandenburg-Ansbach, welche den etwas unbequemen Besitz schon 1704 um 3000 fl. an Christoph Dörffner veräußerte. Die Kalkmühle erscheint als Kalkofenmühle 1357 im hohenlohischen Lehenbuch. Da sie im Pfarrbuch nur als Kalkofen erscheint, so dürfte der Mühlenbetrieb nur von secundärer Wichtigkeit gewesen sein, während die Kalkbrennerei in früherer Zeit überwog.

Die Ziegelhütte war im Anfang des 15. Jahrhunderts im Besitz der wohlhabenden und einflußreichen Familie Völker. 1448 verkaufte sie Michael Völker an Walter Ziegler. St.A.

Für die Befestigung der Stadt geschah viel, besonders in den unruhigen Zeiten des Markgrafen Albrecht Achilles. Die Stadt hatte einen eigenen Zeugwart. 1437 wurde Hornaffe zum Zeug gesetzt. Die umliegenden Orte bezogen von Crailsheim ihre Pulvervorräthe. Das Pulver wurde mit Branntwein „gestärkt“. (Bauamtsrechnung). Während des Städtekriegs 1449 ff. wurden die Erker am hohlen Thurm abgebrochen, ein Thürmlein bei der Badstube in der Vorstadt gebaut. Zur Befestigung und Unterhaltung des Grabens halfen die umliegenden Orte z. B. 1458 mit. Ein Vorwerk wurde 1454 beim untern Thor und ein neuer Graben hinter dem Schloß angelegt. (Bauamtsrechnung.) 1486 ließ die Stadt eine neue Büchse in Nürnberg gießen. Mit Staunen erzählte man sich 1451 von einer Büchse, welche sich die Hopfentanzer (ob Nürnberger?) angeschafft, und welche sich selbst entzünde. 1485 wurde befohlen, alle Häuser, welche auf die Mauer gehen, (mit Brettern) zu verschlagen, weitere solche Häuser sollten nicht angelegt werden, 1490 aber, daß die Wettertage (Regenwetter) zum Bau der Stadt verwendet werden sollen. 1704 wurde von der markgräflichen Regierung die Befestigung der Stadt auf’s Neue angeordnet, auch sollte sie sich mit Kriegsmaterial versehen.

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Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Crailsheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1884, Seite 223. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OACrailsheim0223.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)