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seines Bruders Söhnen, den Pfalzgrafen, getheilt. Kraft wird von Herzog Stephan von Bayern 1336 5. Juni belehnt mit Burg und Stadt Crailsheim halb, muß aber 2 Jahre lang dem König Ludwig mit 45 Helmen dienen, 1333 26. Februar wieder mit der andern Hälfte von den Pfalzgrafen Rudolf und Ruprecht belehnt, Stäl. 3, 220; Lünig, corp. jur. feud. 2, 1263; Reg. boic. 7, 150.

Die Periode des hohenlohischen Besitzes war für Crailsheim nicht unwichtig. Bisher nur ein oppidum ohne Markt, ohne Befestigung und ohne städtische Verfassung, erscheint Crailsheim 1324 als Markt, Reg. boic. 6, 144, 1335 als Zollstätte, deren Einkünfte Kraft von Hohenlohe von Ludwig dem Bayern bekam. 1338 Samstag vor St. Oswald im August bekam Crailsheim städtisches Recht und Verfassung nach dem Muster von Hall. Hans. 1, 445. Dazu kam ein weitreichendes Geleitrecht, womit Karl IV. Kraft den Jüngeren 1347 belehnte. Hans. 1, 451. Die Gattin Krafts des Älteren, Adelheid, schenkte nach dem Chronisten Lubert der Stadt den Wald bei ihrem Schloß (nur eine spätere Anmerkung nennt das Schloß Schönebürg, wahrscheinlicher ist der Wald, der zum Schloß in Crailsheim gehörte, d. h. hohenlohischer Besitz war), das Fischwasser von der Kuppelinsmühle bis zu dem Fischwasser der Füchse auf Neidenfels, das später der Mechtildenkapelle zu Neidenfels gehörte, ebenso Wiesen, Äcker und Feldstücke am Kreckelberg, s. Feierabend, 1878, 177. Die dankbare Stadt feiert ihr Gedächtnis heute noch mit dem Stadtfeiertag. Adelheids Sohn mit seiner Gattin Anna stiftete die Frühmesse St. Mariä wahrscheinlich als Anfang der Marienkapelle; 1352 bestätigte Bischof Albrecht von Würzburg die Stiftung seines Bruders. Nürnb. Kreisarchiv. Die zur Herrschaft Crailsheim gehörige Priesterschaft erhielt von Kraft 1363 3. Ostertag ein Privilegium mit dem Recht freier Verfügung über ihr Vermögen. (Urk. des Dek. Cr.)

Den glänzenden Abschluß der Herrschaft der Grafen v. Hohenlohe bildet die ausdauernde Vertheidigung der Stadt Crailsheim gegen die 3 Städte Hall, Dinkelsbühl und Rothenburg a. d. T. im Winter 1379/80, welche die Stadt heute noch in ihrem Stadtfeiertag am Mittwoch vor Estomihi begeht s. oben S. 179.

Die unselige Verschleuderung des hohenlohischen Hausgutes durch Friedrich und Ulrich von Hohenlohe sollte ihr Haus auch um den Besitz von Crailsheim bringen. Schon 1383 Freitag vor Ambrosii erhob Marquard v. Seckendorf wegen 400 M. Silber Ansprüche

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Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Crailsheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1884, Seite 217. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OACrailsheim0217.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)