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et du Danube eine Römerstraße von Döttingen, OA. Künzelsau, Kocher und Bühler aufwärts bis Bühlerthann und von da gegen Osten an die Jagst über Hörbühl und Rechenberg bis nach Willburgstetten gehen läßt W. F. 9, 466, so sind hier wahrscheinlich die Grenzsteine des altbrandenburgischen Gebietes und Wildbanns, auf der Südlinie von der Bühler bis nach Rechenberg die Grenzsteine des Bisthums Würzburg, welche jedenfalls bei Hummelsweiler, OA. Ellwangen, vor 100 Jahren noch standen, mit römischen Meilenzeigern verwechselt worden.

Aus altgermanischer Zeit sind Grabhügel und Ringwälle in der westlichen Hälfte des Bezirks. Was östlich von der Jagst in größerer Entfernung liegt, bietet wenig: hier war wohl zur Zeit der Römer noch undurchdringliches, in den Niederungen sumpfiges Waldgebiet.

Einen ganz eigenthümlichen Eindruck macht das große Leichenfeld, das vom Hochholz OA. Gerabronn nördlich von Triensbach fast ununterbrochen sich bis zum Erlenhölzchen südl. Triensbach und bis Heinkenbusch sich erstreckte.

Die Hügel wurden von Hofrat Hammer in Kirchberg 1827–1840 großentheils untersucht, später von Revierförster Dr. Calwer in Crailsheim und Pfarrer Betz in Gröningen. Der Erfund bestand in Gerippen, Gefäßen, Gegenständen von Bronze und Eisen. Besonders beachtenswerth ist der große Grabhügel im Eichwald bei Triensbach, der bei 3 m Höhe 31–33 m im Durchmesser hatte, und in welchem Hammer einen Auerochsenzahn gefunden haben soll. Keller, Vicus Aurelii S. 60. Ein Bärenzahn fand sich in einem Grabhügel bei Erkenbrechtshausen. Manches hat die Annahme von Keller für sich, daß das ungeheure Grab im Eichwald einem Fürsten der Gegend angehörte. Auch jenseits der Jagst, aber bis jetzt nur auf die Entfernung von 3–5 km von der Jagst sind Grabhügel entdeckt worden; so im Spitalwald bei Crailsheim und Beurlbach und in den Wäldern östlich von Stimpfach.

Anderer Art sind die Reihengräber, welche nahe an der Staatsstraße von Crailsheim nach Dinkelsbühl bei Ingersheim aufgedeckt wurden. Die Gräber finden sich 190 cm tief im Boden und sind je 2,6–2,8 m von einander entfernt. Die Leichen schauten mit dem Gesicht nach Osten. Gefunden wurden reiche Inlagen, Schmuckgegenstände, darunter eine Goldfibel in Scheibenform, Eisenwaffen, als Schwerter, Speerspitzen, Schildbuckel, Thongefäße von grauer Farbe, Thon- und Glasperlen,

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Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Crailsheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1884, Seite 186. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OACrailsheim0186.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)