Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

verfiel, zog K. Heinrich VII. seine Besitzungen als verfallenes Reichsgut ein. Die Gegenkönige Friedrich und Ludwig benützten diese Güter, um das Haus Hohenlohe auf ihre Seite zu ziehen, jener gab sie an seinen Anhänger Kraft von Hohenlohe, dieser an Ludwig von Hohenlohe-Uffenheim. Doch blieben sie Kraft nach seinem Übertritt zur Partei K. Ludwigs (das Nähere s. Ortsgeschichte). Kraft hatte auch den Antheil Poppos von Eberstein an dem Besitz der Grafen von Flügelau 1323 erkauft. Der größte Theil des Bezirkes war nun bis gegen Ende des 14. Jahrhunderts ein Theil der Herrschaft Hohenlohe, unter der sich Crailsheim mächtig hob und zur befestigten, mit Privilegien begabten Stadt erwuchs. Aber jene für das Haus Hohenlohe und seinen Besitz überaus ungünstige Zeit, da die Brüder Ulrich, Pfleger des Bisthums Speier (Nürnb. Kr.Arch.), und Friedrich ein Stück um das andere verpfändeten und verkauften, brachte auch Crailsheim, Lohr und Honhardt bleibend in andere Hände. Crailsheim und Lohr gieng erst als Pfand, 1388 am 20. Febr. durch Kauf an die Landgrafen von Leuchtenberg über, die es aber sammt Roßfeld und Flügelau bereits am 29. Jan. bis 2. Mai 1399 an die Burggrafen Johann und Friedrich von Nürnberg für 26.000 fl. verkauften. Honhardt dagegen hatte Ulrich mit Kirchberg und Ilshofen an die Städte Hall, Rothenburg und Dinkelsbühl verpfändet. Durch Vergleich der Städte war Honhardt ganz an Hall gekommen, welches dasselbe alsbald wieder veräußerte, aber 1446 nach mehrfachem Besitzwechsel definitiv erwarb.

Fortan waren die Geschicke des Bezirks im Großen und Ganzen mit denen der Burggrafen von Nürnberg, der späteren Markgrafen von Brandenburg, verbunden. Bei der Theilung der Markgrafschaft in das Land ob dem Gebirge und unter dem Gebirge oder später in Brandenburg-Baireuth und Brandenburg-Ansbach 1437 kam Crailsheim zu dem Ansbacher Theil der Markgrafschaft.

Das Amt Crailsheim, später Oberamt genannt, begriff nicht nur die brandenburgischen Besitzungen im Bezirk in sich, sondern auch den südlichen Theil des OA. Gerabronn, und bestand aus dem Kasten- und Stadtvogteiamt Crailsheim, und den Kastenämtern Werdeck (Gerabronn), Bemberg (Wiesenbach), Lobenhausen mit Anhausen, wozu noch im 18. Jahrhundert das Renteiamt Goldbach und das Verwalteramt Markertshofen kam.

Als der letzte Markgraf Karl Alexander, der Regierung

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Crailsheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1884, Seite 172. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OACrailsheim0172.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)