Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

(764) und Feuchtwangen (817) auch nur die geringste Andeutung über einen Ort unseres Bezirks bieten. 1

Vor dem Jahr 1000 haben wir nur die nicht über allen Zweifel erhabene Angabe einer Schenkung des Grafen Adelolt an Kl. Fulda in Gruningen und Grunaha (s. Gröningen. Die Urkunde Otto’s III. Mon. boic. 31, 261 von 996 ist unecht). Die erste urkundlich gesicherte Nachricht für unsern Bezirk gibt die Urkunde über den Ellwanger Bannforst im Virgundawald von K. Heinrich II. d. d. Bamberg 1024 Febr. 5. W. U. I, 256. Nach derselben gehörte unser Bezirk mit Matzenbach, Ruotherisbrucke (abg.), Gerbertshofen, Stimpfach, Sulzbach (abg.), Gaugshausen zum Maulachgau, und zwar zur Grafschaft Heinrichs (von Rothenburg-Komburg). Nach H. Bauer waren seit dem Ende des 11. Jahrhunderts die Herren von Lobenhausen die Grafen des Maulachgaus, von denen der Grafentitel an die Grafen v. Flügelau übergieng. Ganz dunkel ist die Nachricht, daß ein Sifrid von Witzellingen Crailsheim um 1130 an das St. Morizstift in Augsburg geschenkt habe (s. Cr.). Die Grafschaft Mulachgowe, welche ihren Namen von dem Maulachbächlein bei Maulach, Roßfeld, Onolzheim bekommen hat (vielleicht weil an der Maulach eine Hauptdingstätte war, welche sich in dem spätern Ehehaftengericht zu Onolzheim erhalten hat), umfaßte das ganze Oberamt mit Ausnahme der Südostgrenze. Nach der Fraischgrenzbeschreibung von Vetter 1732 fiele nur der südliche Theil von Matzenbach und Unter-Deufstetten außerhalb der Fraischgrenze des spätern Oberamts Crailsheim. Das Stadtbuch von Crailsheim von 1397–1559 bestimmt die Fraischgrenze anders, indem es die zu den Pfarreien Segringen und Weidelbach gehörigen Orte ausschließt, was sicher richtiger ist. Diese letzteren Orte gehörten ohne Zweifel zum Riesgau und zwar Matzenbach mit dem südwestlichen Theil von Unter-Deufstetten zu der Ellwanger Cent Röthlein, der andere Theil von Deufstetten mit Buckenweiler zum öttingischen Amt Mönchsroth. Als selbständige Centen des unserem Bezirk angehörigen Theils des Maulachgaus kennen wir bis jetzt: die Cent Hengstfeld mit Gröningen, Satteldorf und Neidenfels, Mützel, Acta S. Lamberti §. 15; die Cent Lobenhausen mit Bölgenthal, Gais- und Heinzenmühle, Wolmershausen, Erkenbrechtshausen, Triensbach, einem Theil von Rüddern, Buch, Saurach, Heinkenbusch, das Ehehaftengericht zu Onolzheim mit Maulach, Roßfeld, Rüddern, Altenmünster, Hergershof (abg.), Ingersheim, Ober-Speltach, das Gericht zu

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Crailsheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1884, Seite 170. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OACrailsheim0170.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)