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und Exequirung galt dasselbe wie dort. Dagegen wurde hinsichtlich der untergänglichen und freventlichen Handlungen durch die Untergänger bez. Gerichtspersonen von Leonbronn und Zaberfeld, wenn anders es wegen des Wetters möglich war, auf hiesiger Markung unter freiem Himmel das Gericht gehalten (Lgb. v. 1576). Von Zehenten bezog auf dieser Markung an Wein und Fruchtzehenten Sternenfels 2/3 und hievon der Pfarrer zu Zaberfeld 1/3, das weitere Drittel Sternenfels und der Deutsche Orden, am kleinen Zehenten Sternenfels 2/3, die Pfarrei 1/3 (Lgb. v. 1573). Die von Württemberg bisher eigenthümlich genossenen Rechte und Gefälle auf Mörderhauser Markung verlieh dasselbe den 14. Juli 1720 dem Joh. Bernhard von Sternenfels als Mannlehen (s. ob. S. 307).

Ober-Ramsbach, 1/4 Stunde südlich von Zaberfeld im Ransbachthälchen gelegen, war magenheimisch, bis es mit Zaberfeld von Zeisolf von Magenheim den 19. Okt. 1321 an Markgraf Friedrich II. von Baden verkauft wurde. Es theilte in der Folge das Schicksal Zaberfelds (s. dieses, insbesondere wegen der Urkunden v. 1360 und 1392). Aufgeführt wird „das Dorf Ramsbach“ noch in dem letzten sternenfelsischen Lehensreverse, vom 16. Juni 1736, obgleich es als solches zu bestehen schon längst – seit wann, ist nicht sicher, jedenfalls aber schon gegen Ende des 16. Jahrhunderts – aufgehört hatte. – Am hiesigen Zehenten hatte Sternenfels 2/3, die Pfarrei Zaberfeld 1/3 (Lgb. v. 1573).

Im 13. Jahrhundert schrieb sich eine adelige Familie nach Ramsbach; zwar ist nicht sicher, ob dieselbe ihren Sitz hier oder zu Nieder-Ramsbach bei Cleebronn gehabt hat, doch dürften ihre Beziehungen zu Dertingen O.-A. Maulbronn eher auf Ober-Ramsbach hinweisen. Es gehören hieher: Rüdeger von R., den 6. Okt. 1246 Zeuge Erkingers von Magenheim; Heinrich, Rudolf, Luggart und Heilwig, Geschwister, welche den 14. Okt. 1285 auf Güter zu Dertingen zu Gunsten des Klosters Herrenalb verzichten; „Heinrich von R., der alte Heinrich“, und sein Sohn Ruuelin von R. den 14. Juli 1307 Zeugen des Grafen Burkhard IV. von Hohenberg und seiner Schwiegertochter, Maria von Magenheim; der Edelknecht Konrad von R., den 31. Mai 1332 Lehensmann Bernhard Gölers von Ravensburg für Güter zu Dertingen, die er dem Kloster Herrenalb übergibt (Mone 4, 183. 193. 2, 232. 6, 208).

Von der Markung Muttersbach, an dem gleichnamigen Bächlein, ist in geschichtlicher Beziehung nichts sicheres bekannt; nach dem Lagerbuch von 1573 bezog die Pfarrei 1/3, Sternenfels 2/3 des hiesigen Weinzehenten.

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Brackenheim. H. Lindemann, Stuttgart 1873, Seite 450. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABrackenheim0450.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)