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betrifft, so besteht ein guter Mittelstand unter ihnen, indem die vermöglichere Klasse etwa 60 Morgen, die mittlere 30 Morgen und die minder bemittelte 1 Morgen Grundeigenthum besitzt. Das Besitzthum des Grafen von Neipperg beträgt auf der Markung 300 Morgen Äcker, Wiesen und 1800 Morgen Waldungen; die parcellirten Güter sind mit Ausnahme der Weinberge verpachtet und die Waldungen werden von dem gräflichen Revierförster bewirthschaftet. Auf angrenzenden Markungen haben mit Ausschluß der Gutsherrschaft die Ortsbürger 246 Morgen meist Weinberge. Außer den gewöhnlichen Kleingewerben, die mit wenig Ausnahmen nur den örtlichen Bedürfnissen dienen, nennen wir eine bedeutende Rothgerberei, eine Ziegelei mit Kalkbrennerei, 7 Schildwirthschaften, 2 Bierbrauereien mit Wirthschaften, 4 Kaufläden, 2 Zuckerbäckereien und außerhalb Etters 3 Mühlen, die obere Mühle mit 2 Mahlgängen, einem Gerbgang, einer Hanfreibe und einer Gipsstampfe, die Schnellermühle mit 2 Mahlgängen und einem Gerbgang und die untere Mühle mit 2 Mahlgängen, einem Gerbgang und einer Hanfreibe. Im übrigen zählt die Stadt nach dem Stand von 1873 folgende mechanische Künstler und Handwerker:

Meist. Geh.       Meist. Geh.
Bäcker 6 Nagelschmiede 2 3
Barbiere 1 Nätherinnen 5
Buchbinder 2 Sattler 2
Drechsler 2 Schäfer 2 3
Färber 1 Schlosser 4
Flaschner 2 2 Schmiede 4 2
Glaser 3 Schneider 5 3
Hafner 2 2 Schreiner 6 3
Hutmacher 1 Schuster 6 3
Korbmacher 2 Tuchmacher 1 1
Küfer und Kübler 8 2 Uhrmacher 1
Landfuhrleute 1 Wagner 4 2
Maurer u. Steinhauer 5 7 Zimmerleute 4 4
Metzger 6

Die Leineweberei wird von 11 Meistern auf 16 Stühlen betrieben.

Die sehr ausgedehnte Markung, welche westlich an das Großherzogthum Baden und östlich an die badische Enklave Schluchtern grenzt, hat mit Ausnahme des Heuchelbergs eine wellig hügelige, von mäßig eingefurchten Thälchen und Rinnen vielfältig durchzogene Lage und im allgemeinen einen mittelfruchtbaren leichten Lehmboden, bei dem sich gegen den Heuchelberg hin die aus unterem Keupermergel bestehende Unterlage mehr und mehr geltend macht und in einen etwas schweren Thonboden übergeht. Auch an den

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Brackenheim. H. Lindemann, Stuttgart 1873, Seite 410. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABrackenheim0410.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)