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Folge erscheint er als Filial von Pfaffenhofen. – Den 29. Sept. 1450 kaufte die Gemeinde Häfnerhaslach etwa 60 Morgen Wald und Zugehörungen in Rodbacher Mark vom Kloster Frauenzimmern-Kirchbach (Mone 4, 316).

In den Jahren 1540 und 1575 gehörte Rodbach mit Gericht, Recht und Untergang nach Pfaffenhofen, hatte jedoch einen eigenen Schultheißen, 1582 war es ein Ort mit 7–8 Häusern ohne Gemeindevermögen. Im 30jährigen Kriege ging er zu Grunde, denn 4 Jahre nach demselben heißt es in einem Berichte: „Anjetzo wohnt Niemand mehr allda. Seyn auch alle Wohnungen samt der Keltern eingeäschert und eingefallen, bis auf ein Haus, so auch allerdings ruinirt und ein klein Capellin. Also noch ödte Plätz und ruinirte Gebäu 16. Die Güter liegen alle wüst“ (Klunzinger 3, 195).

Als es sich im J. 1687 um Aufnahme geflüchteter Waldenser ins Herzogthum handelte, war der Vogt zu Güglingen erbötig, 12 Familien in diesem öden Flecken unterzubringen, allein der Vorschlag kam nicht zur Ausführung. Dagegen erhielt im J. 1709 der Kellereirenovator Georg Friedrich Jung von der Regierung für seine Renovaturgeschäfte an Zahlungsstatt den Platz, wo jetzt der Hof steht, und seit dieser Zeit wird die Gegend wieder bewohnt, wechselte übrigens die Besitzer nicht selten.

Bogersmühle, mit 2 Mahlgängen und einem Gerbgang, liegt 1/8 Stunde oberhalb Pfaffenhofen an der Zaber.


Schwaigern,


Gemeinde II. Kl. mit 2059 Einw., wor. 33 Kath. und 9 eig. Konfession. a. Schwaigern, Stadt, 2036 Einw. b. Marienhof, Hof, 10 Einw., c. Obermühle, Haus, 7 Einw., d. Untermühle, Haus, 6 Einw. – Ev. Pfarrei; die Kath. sind nach Hausen b. M. eingepfarrt. 2 Stunden nördlich von der Oberamtsstadt gelegen.

Schwaigern ist der Sitz eines Amtsnotars, eines Postamts, eines Oberamtswundarztes und eines prakticirenden Arztes; auch besteht daselbst eine Apotheke. Die Stadt dient zeitweise dem Gutsherrn, Grafen von Neipperg, zum Aufenthalt, auch befindet sich daselbst ein gräflich Neipperg’sches Rentamt und ein gräflicher Revierförster.

Das frühere Siegel der Stadt zeigte Johannes den Täufer, den Schutzpatron der Pfarrkirche, mit einem kleinen Schild, der die Neipperg’schen drei Ringe enthielt. Dieses Siegel ging aber ums Jahr 1512 verloren und Schwaigern hatte kein eigenes Siegel bis auf Anordnung des Oberamts im dritten Jahrzehnt des laufenden Jahrhunderts zwei Siegel für das Stadtschultheißenamt und für den Gemeinderath verfertigt wurden, enthaltend einen Schild mit den drei Neipperg’schen Ringen.

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Brackenheim. H. Lindemann, Stuttgart 1873, Seite 396. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABrackenheim0396.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)