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Gemmingen genannt von Enzberg verpfändet und versprachen daher weiter, sobald sie dieselbe wieder eingelöst haben würden, sie ohne speirische Einwilligung nicht zu verkaufen, zu versetzen, oder sonst zu verändern (Schöpflin Hist. Zaringo-Bad. 5, 394. 389. Sachs 2, 98). Allein die Enzberg erscheinen noch späterhin im Pfandlehensbesitz, während die Markgrafen von Baden zu ihren Nachfolgern als Lehensherrn bald die Grafen von Vaihingen hatten (vrgl. R.-Arch. Urk. 1, 12). Unter den nicht namentlich aufgeführten Besitzungen, welche der letzte Graf von Vaihingen, Heinrich, den 26. Sept. 1356 dem Grafen Eberhard dem Greiner von Württemberg vermachte, und deren Besitz Heinrichs Schwester Mechthilde, Gemahlin Graf Friedrichs von Hohenzollern, Eberharden den 27. März 1364 bestätigte, war wohl auch die Lehensherrlichkeit über Ochsenberg. Am 26. März 1357 verschrieb Albrecht von Enzberg der alte, genannt von Streichenberg, welcher die Hälfte von Burg und Stadt Ochsenberg und von Michelbach und Ober-Ramsbach, desgleichen all sein Gut zu Leonbronn und Zaberfeld als Lehen von Württemberg hatte, diese Lehen aber zur Übertragung auf seinen Tochtermann Wolf von Urbach und seine Tochter Adelhaid von Enzberg aufgab, die Burg Ochsenberg den Grafen Eberhard und Ulrich von Württemberg zu einem offenen Haus für seine Lebenszeit und stellten Wolf und Adelhaid eine gleiche Verschreibung aus, welche sie den 13. Dec. 1359, und zwar auch für ihre Erben, wiederholten. Um dieselbe Zeit empfing Ritter Hofwart die andere Hälfte von Ochsenberg und das halbe Dorf Zaberfeld als Lehen für seinen Tochtermann, einen andern Albrecht von Enzberg (St.-A.). In den Jahren 1374, 1376 und 1378 erscheinen die genannte Adelhaid und ihr Sohn Fritz von Urbach einerseits und Albrecht von Enzberg andererseits als zu Ochsenberg gesessen (Sattler Gr. 1. Forts. Beil. 149b; Mone 5, 78. 79). 1

Am Ende des 14. Jahrhunderts aber wurde Ochsenberg württembergisches Lehen der Familie von Sternenfels, aus welcher Diether von St. schon den 13. Juli 1340 20 M. Ackers allhier dem Erzstift Mainz zu Lehen aufgetragen hatte (Würdtwein Nov. subs. 5, 199). Den 5. März 1385 empfing Hennel von Sternenfels, württembergischer Vogt im Zabergäu, Burg und Stadt mit Zugehörungen zu Lehen von Graf Eberhard dem Greiner von Württemberg und machte sie zu einem offenen Haus für Württemberg, und den 20. August 1399 stellten seine Söhne und Nachfolger, Eberhard, Hennel und Reinhard eine gleiche Verschreibung aus. Von nun an blieb Ochsenberg bis zum J. 1749 im Lehenbesitz der Familie, zum Theil unter verschiedene Mitglieder derselben getheilt und gehörte zum Ritterkanton Kraichgau. Die Familie Sternenfels hatte hier den Stab, alle Ober- und Herrlichkeit, Verbot, hohe und niedere

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Brackenheim. H. Lindemann, Stuttgart 1873, Seite 385. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABrackenheim0385.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)