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verkaufte Hans Haas zu Brackenheim den 23. Dec. 1345 2 Pfd. Hllr. Gült aus Gütern allhier für 20 Pfd. Hllr. Dem St. Clara Kloster zu Heilbronn freite K. Heinrich VII. bei seiner Anwesenheit in der Stadt den 13. Aug. 1309 seine Güter zu Nordheim von Steuern, schenkte auch die Nonne Hiltegunde den 20. Dec. 1338 alle ihre hiesigen Besitzungen, empfing sie jedoch wieder als Lehen zurück; dasselbe Kloster besaß hier in der Folge 5 hiesige Hofgüter und verschiedene Gefälle. Des Konrad Gölers hiesigen Hof verkaufte dessen Bruder Heinrich den 8. Febr. 1359 an das Kl. Schönthal um 300 Pfd. Hllr.; das Minoritenkloster zu Heilbronn erhielt im J. 1372 eine Gült auf einer hiesigen Mühle von Rembot von Klingenberg (Klunzinger 4, 78). An die Deutschordenskommende Heilbronn verkauften im J. 1433 Siefried Osterbronn von Riexingen und seine Gemahlin Anna von Klingenberg ihr 1/3 am großen und kleinen und 1/9 aus 2/9 am Weinzehenten allhier. Endlich war auch das Kl. Laufen hier zehentberechtigt. – Von weltlichen Herren hatte außer den schon Genannten Wilhelm von Neipperg im J. 1471 hier 2 Wiesen, 30 M. Walds, 14 M. Ackers, zusammen geschätzt zu 145 fl. (R.-Arch. Urk. 1, 55); auch liegt das zum neippergischen Lehen Klingenberg (s. dieses) gehörige Holz Prämich auf hiesiger Markung. – In der letzten Zeit hatte der Staat hier bedeutenden Zehentbesitz (Antheil am großen, kleinen, Wein-, Blut-, den Novalzehenten), verkaufte aber alle seine Zehentrechte auf hiesiger Markung den 25. Nov./16. Dec. 1846 an die Gemeinde um 29.500 fl.


Ochsenbach.


Gemeinde III. Kl. mit 652 Einw., wor. 2 Kath. – a. Ochsenbach, Pfarrdorf, 623 Einw., b. Kirchbach, Hof, 20 Einw., c. Bromberg, Haus, 9 Einw. – Ev. Pfarrei; die Kath. sind nach Michaelsberg eingepfarrt. 21/2 Stunden südwestlich von der Oberamtsstadt gelegen.

Auf einem schmalen, langgestreckten, zwischen den Thälern des Ochsenbachs und des Aschbachs sich gegen das Kirchbachthal hinziehenden Ausläufer des Strombergs hat der Ort eine sommerliche, freundliche, jedoch etwas abgeschiedene Lage. Die hohen bewaldeten vielfältig durch Seitenthälchen getrennten Gehänge gegen das in den Stromberg tief eingreifende Kirchbachthal treten nahe an den Ort heran und nur in der nächsten Umgebung desselben hat der Feldbau den Wald etwas zurückgedrängt. Der Ort selbst bildet nur eine Straße, an der zu beiden Seiten die meist kleinen mit den Giebelseiten gegen die Straße gekehrten Häuser ziemlich gedrängt stehen; sie sind meist weiß getüncht mit braunem Balkenwerk und nehmen sich mit den in ihrem Rücken sich anlehnenden Obstbaumgärten recht freundlich aus.

Die Kirche steht am unteren Ende (Ostseite) des Dorfs und war früher mit einem Wassergraben umgeben, der zum Theil noch erhalten ist und nun als Wette dient. Vom Dorf her führt zu ihr eine Brücke, an der ein schöner Akazienbaum wächst, und weithin sieht man von hier aus das rebengrüne Thal hinab: links Hohen-Haslach burgartig sich erhebend, rechts die hier keck und spitzig hinter einander vortretenden Waldhöhen des Strombergs, und inmitten des lieblichen Landschaftsbildes steigt aus der blauenden Ferne einsam der Asperg

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Brackenheim. H. Lindemann, Stuttgart 1873, Seite 369. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABrackenheim0369.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)