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Jahrhunderts dürfte diese Linie ausgestorben sein. Die Massenbach genannt Thalacker treten mit Heinrich von M. auf, welcher z. B. den 27. Juli 1442 als Machtbote des Pfalzgrafen Otto in einer Rechtssache gegen die Herrn von Venningen (Chmel a. a. O. 1, XXX), und den 8. Jan. 1452 als Haushofmeister des Kurfürsten Friedrich I. von der Pfalz vorkommt, und erlöschen mit Johann Jakob von M., welcher im J. 1583 als Obervogt zu Weinsberg genannt wird. Das bekannteste Glied dieses Zweiges ist Hans von M. genannt Thalacker, welcher seit 1462 in der Geschichte auftritt, als einer der fehde- und rauflustigsten Ritter im Sinn und nach der Art jener Zeit, weßhalb er auch im J. 1495 der Reichsacht verfiel; Göz von Berlichingen war in seinen jüngern Jahren zeitweise sein Gefährte. (Vrgl. Thaten und Schicksale des Hans von Massenbach, genannt Thalacker. Von Karl Klunzinger in Württ. Jahrb. 1855, 1 S. 158–175). Eine weitere Nebenlinie der Familie dürfte darin zu finden sein, daß in den J. 1306 und 1383 ein Berthold von M. gen. Arnleder vorkommt. Wenn dagegen in den J. 1309–1316 Heinrich von Höfingen, gen. von M. vorkommt, so dürfte hier nicht an ein Glied der Familie M. zu denken sein, vielmehr daran, daß ein Höfingen (in einer freilich nicht mehr näher bekannten Weise) zu Massenbach begütert war (vrgl. Klunzinger 4, 93; Mone 5, 360).

Von Mitgliedern der Familie, welche in allen ihren Linien in den verschiedensten Kriegsdiensten sich auszeichnete, haben sich besonders die folgenden bekannt gemacht. Wilhelm, von den Herzogen Ulrich und Christoph von Württemberg mit vielen wichtigen Aufträgen betraut, 1531 ff. Obervogt im Zabergäu, 1550 Marschall, den 10. März 1556 von K. Karl V. mit dem Recht über Leben und Tod in seinem Gutsbezirk Massenbach begabt, † 1558. Eberhard Friedrich Fabian, geb. 1753 zu Bladian in Preußen, namentlich bei der ehrenvollen Vertheidigung Danzigs im J. 1807 verdient, was seine Ernennung zum General der Kavallerie zur Folge hatte, † 13. Juni 1819 zu Königsberg. Christian Carl August, geb. 1758 in Schmalkalden, zuerst Offizier in der württembergischen Garde und Lehrer an der Karlsschule, dann durch Friedrich den Großen in den preußischen Militärdienst berufen; im J. 1806 als Generalquartiermeister des hohenlohischen Korps an der Schlacht bei Jena betheiligt und wegen der darauf folgenden Kapitulation von Prenzlau (28. Okt. 1806) mit in Untersuchung gezogen, später wegen Verwendung von dienstlichen Kenntnissen zu schriftstellerischer Thätigkeit u. s. w. vor ein Kriegsgericht gestellt und zu 14jährigem Festungsarrest, den er jedoch nicht ganz zu erstehen hatte, verurtheilt, † 20. Nov. 1827 zu Bialokosz.

Auf die Familie findet die kgl. Declaration vom 8. Dec. 1821

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Brackenheim. H. Lindemann, Stuttgart 1873, Seite 316. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABrackenheim0316.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)