Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

seine Burg, ohne Zweifel durch die im Heere des Pfalzgrafen Ruprecht befindlichen benachbarten Städter, zugleich auch „von Raubs wegen“, gebrochen. K. Karl gestattete darauf den 31. Okt. 1360 der Stadt Heilbronn die Steine von der Burg zu ihrem Nutzen und Bau zu verwenden, verbot den 1. Febr. 1361 den Wiederaufbau derselben und erlaubte Reinbot von K. nur „ein schlechtes Viehhaus von Holzwerk“ an ihre Stelle zu setzen, ohne Gefahr für das Reich und ohne Schaden für die Städte Heilbronn, Wimpfen und Weinsberg, daher diese Städte jede Erbauung eines Burgstalls an diesem Orte, sie geschehe von wem sie wolle, sollten wehren dürfen (St.-A.). Strenge scheint jedoch obiges Verbot nicht befolgt worden zu sein, denn schon im J. 1389 verliehen die Markgrafen Bernhard und Rudolf von Baden den hiesigen Burgstadel mit dazu gehörigen Gütern, Gülten und Waldungen an Konrad von Schmalenstein (Mone 2, 105), wobei diese Unterbrechung des Besitzes der Ortsfamilie allerdings nicht näher erklärt ist. Kurfürst Friedrich I. (1449 bis 1476) ließ in dem Vorhof der Burg wegen eines Streits reisige Knechte gefangen nehmen (Klunzinger 4, 78), und in den noch erhaltenen Lehensreversen seit Anfang des 15. Jahrhunderts ist auch stets von dem Burgstadel die Rede. Im J. 1577 nahm Philipp von Neipperg hier einen neuen Bau vor, worauf die Stadt Heilbronn mit Berufung auf jene Urkunde K. Karls IV. sich an Weinsberg wandte, allein der jetzige Herr von Weinsberg, Herzog Ludwig von Württemberg, glaubte keine Einwendungen gegen den Bau erheben zu sollen. 1

In den letzten Zeiten der Familie Klingenberg kam die Burg in den Besitz der Familie von Neipperg. Den 5. Jan. 1407 empfing nemlich Eberhard von Neipperg vom Markgrafen Bernhard I. von Baden die Lehen, „die Hans von Klingenberg gehabt hat zu Klingenberg und zu Nordheim … 1021/2 M. Ackers, 34 M. Wiesen, 1 Pfd. Gelds von dem Wasser, 2 M. Wydachs, das Burgstadel zu Klingenberg, 20 M. Holz auf dem Heuchelberg, 1/6 und 1/4 an dem Zehenten zu Münchingen“; hiezu kaufte er noch den Antheil Konrads von K. an diesem Lehen und erhielt auch diesen den 19. Jan. 1417 von Bernhard zu Lehen, und zwar: „Klingenberg die Burg ganz und gar mit diesen nachgeschriebenen Zugehörungen, mit Namen die Kirch und den Kirchensatz und den Zehenten zu Klingenberg, was der getun mag, item die Fischentz daselbst, item 290 M. Ackers, item 28 M. Wiesen, item 10 M. Weingarten, item den Garten an der Bache, item die Hofstatt an der Burg, item den Baumgarten an dem Burggraben“. Hiezu kamen nach den Lehensreversen vom 16. Febr. 1476 das Holz genannt Prämich (auf Nordheimer Markung) und vom 11. Nov. 1679 der Blutbann. Dadurch ist noch der Inhalt des neuesten Lehenbriefes über Klingenberg, nemlich des

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Brackenheim. H. Lindemann, Stuttgart 1873, Seite 300. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABrackenheim0300.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)