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Jahrhunderts erscheint dessen Familie im Besitz dieses Lehens (Schannat Hist. Worm. 1, 296), noch bis in dieses Jahrhundert das genannte Bisthum als zehentberechtigt. Das Stift Wimpfen war schon nach seinem Urbar von 1295 gefällberechtigt in „Husen apud Meinbotesheim“. Den 13. Jun. 1310 kauften 2 Klosterfrauen zu Laufen aus der Familie von Klingenberg hiesige Gülten von Dietrich von Wurmlingen und seiner Gattin. Den 11. Mai 1323 verkauften dieselben ihr hiesiges Gut an den Markgrafen Friedrich von Baden; im J. 1311 kaufte das Kloster 161/2 Pfd. Heller aus einem hiesigen Gut von Wolfram von Klingenberg (St.-A.), auch später erwarb es noch mancherlei Gefälle und mehrere Hoflehengüter. Der Deutschorden hatte 1460 einen Hof hier, das Maiserhölzle, 1670 den Hatz mit den Windhunden. Den 21. Jun. 1336 verkaufte Gebin Münzmeister zu Heilbronn Güter und Rechte allhier an den Grafen Ulrich von Württemberg um 30 Pfd. Hllr., den 5. Dec. 1353 Volmar Lemlin und seine Frau Agathe zu Heilbronn Güter zu Laufen, Besigheim und Hausen an den Ritter Hofwart zu Laufen; nach dem Lagerbuch von 1543 hatten Württemberg, die Pfarrei, die Deutschordens-Kommende Heilbronn, die Kaplanei Schwaigern Theile am hiesigen Zehenten, im J. 1621 erscheint auch der Spital zu Brackenheim, im J. 1624 die Familie Neipperg hier zehntberechtigt.

Der Ort war früher Filial von Meimsheim; im J. 1351 wird des Pfarrers zu Meimsheim Kaplan zu Hausen aufgeführt (s. ob. VII, 2). Allein im J. 1468 wurde hier eine eigene Pfarrei errichtet, wozu der Meimsheimer Pfarrer den 8. Jul. seine Einwilligung gab (vrgl. Sattler Gr. 4. Forts. S. 73), und Württemberg das Patronatrecht bekam. In die Pfarrkirche stiftete die Gemeinde den 26. März 1493 mit Genehmigung des Probstes zu Wimpfen im Thal vom 29. Aug. 1494 eine Frühmesse auf U. L. Frauenaltar, bei welcher das erste Mal der Mitstifter, Remigius Bolhak, Pfarrer zu Cleebronn, und nach dessen Tod die Grafen von Württemberg das Patronatrecht ausüben sollten, desgl. den 30. Sept. 1521 mit Genehmigung des Wormser Bischofs vom 2. März 1522 ein Salve Regina.


Klein-Gartach
mit Kirschenhof und Seebachmühle,
Gemeinde II. Kl. mit 945 Einw., wor. 3 Kath. – Stadt, ev. Pfarrei; die Kath. sind nach Stockheim eingepfarrt. 2 Stunden nordwestlich von der Oberamtsstadt gelegen. Sitz einer Postexpedition und eines Wundarztes.

Das Wappen der Stadt enthält einen silbernen mit Zinnen versehenen Thurm mit schwarzen Thüren und Fenstern auf grünem Erdreich stehend, mit einer Linde auf jeder Seite im rothen Feld. Nach 1335 wurde dem Wappen über dem Thurm noch ein Schild mit den württembergischen Hirschhörnern beigefügt.

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Brackenheim. H. Lindemann, Stuttgart 1873, Seite 286. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABrackenheim0286.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)