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Von geistlichen Personen und Korporationen waren hier in früheren Jahrhunderten außer dem h. Grab zu Speier folgende mehr oder minder begütert. Das Bisthum Worms: den 3. Jan. 1428 verlieh Bischof Friedrich von Worms 1/6 des Fruchtzehentens in Schloß und Mark Güglingen an Hans von Weingarten; im J. 1483 empfingen Orto von Weingarten und sein Neffe denselben Zehenten von Worms (Schannat Hist. Wormat. 1, 305). Das Kloster Maulbronn seit dem J. 1253 (s. o.). Das Kloster Rechentshofen: Rabeno Göler von Ravensburg schenkte ihm im J. 1289 mit Zustimmung seiner Gattin Elisabeth und aller seiner Kinder 1/2 Fuder Weins jährlich von seinem Zehenten in Güglingen (Mone 4, 351); wegen dieser Schenkung war dasselbe noch im J. 1497 mit Konrad Spies zu Güglingen im Streit, verglich sich jedoch mit ihm (Schmidlinsche Collect.). Das Kloster Lichtenthal: nach seinem Schenkungsbuche aus dem 14. Jahrhundert schenkte ihm Göler von Ravensburg gleichfalls 1/2 Fuder Weins jährlich vom hiesigen Zehenten (Mone Quellensml. 1, 194). Das Stift Odenheim: den 8. Dec. 1366 verkaufte es Gülten aus Gölerschen Weinzehenten dahier. Das Kloster Frauenzimmern-Kirchbach: den 15. Mai 1360 verkaufte es 7 Pfd. Hllr. Gülten aus den Weingärten in der Rietfurt bei Güglingen um 70 Pfd. Hllr. an den öfters genannten Berchtold Mesner. Den 1. März 1447 kaufte dasselbe von dem Grafen Ludwig von Württemberg um 340 fl. das sog. Steinhaus (späteres Diakonathaus) frei von aller Steuer, Dienst, Wacht und Schatzung, dazu zwei alte Häuser hinter demselben, verkaufte obiges Haus aber bereits den 19. Dec. 1476 um 150 fl. wieder an den Grafen, sp. Herzog Eberhard im Bart. Übrigens hatte es noch in den letzten Zeiten seines Bestandes ein Lehengut, Hellerzinsen, Weingülten dahier. Auch der Deutsche Orden war hier angesessen (Klunzinger 3, 86).

Von adeligen Familien waren namentlich schon in alten Zeiten die Göler hier begütert (vrgl. oben): den 19. Jun. 1365 verkaufte Hans Göler von Sickingen 1/18 des hiesigen Korn- und Weinzehenten an Walter Grau und dessen Gattin Anna Kobererin; den 27. Aug. 1433 verglichen sich die Grafen Ludwig und Ulrich von Württemberg mit Rafan Göler von Ravensburg, welchem 2/3 des hiesigen Weinzehenten gehörten, dahin, daß derselbe auch aus den – erst zuvor von der Neippergischen Pfandherrschaft aus Äcker in Weingärten verwandelten – Neugereuten den Zehenten haben, dafür aber der Herrschaft 52 Eimer Weins ersten Vorlasses jährlich im Herbst geben solle (St.-A.). Den 9. Dec. 1517 verkauften 2 Gebrüder von Winkenthal ihrem 3. Bruder den 6. Theil des Fruchtzehenten dahier um 400 fl., der Käufer diesen Theil den 30. Sept. 1533 um denselben Preis an K. Ferdinand, als Inhaber des Fürstenthums Württemberg. – Im J. 1550 gab es Verhandlungen über die anderen 2/3 des hiesigen Weinzehentens, welche die Spies von Hornstein als von den Gölern von Ravensburg an sie gekommen in Anspruch nahmen, auf Heinrich Spiesen Absterben aber von dem Vogt zu Güglingen als verfallenes Lehen mit Arrest belegt, jedoch bald darauf dessen Erben wieder frei gegeben wurden. Den 7. Sept. 1585 verkauften die Gebrüder von Crailsheim zu Morstein, Erkenbrechtshausen und Braunsbach, ohne Zweifel die Rechtsnachfolger der Familie Spies, ihre 2/3 am hiesigen Weinzehenten an Herzog Ludwig von Württemberg um 1550 fl.


Haberschlacht,


Gemeinde III. Kl. mit 608 Einw., wor. 3 Kath., 9 eig. Konf. und 1 Israelit. – Ev. Pfarrei; die Kath. sind nach Stockheim eingepfarrt. Eine Stunde nordwestlich von der Oberamtsstadt gelegen.

Am südlichen Fuß des Heuchelbergs hat im Entenbach-Thälchen der nicht große, meist aus kleinen Häusern bestehende Ort eine

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Brackenheim. H. Lindemann, Stuttgart 1873, Seite 268. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABrackenheim0268.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)