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Reihengräber; von den Steinplatten war eine mit zwei vertieften Rauten verziert. – Wo das Kloster stand, soll es geisten.

Wie schon bei Dürrenzimmern hervorgehoben worden, ist es besonders für die ältere Zeit, in welcher häufig der Name Zimmern ohne eine genauere Bezeichnung vorkommt, nicht immer möglich, Dürren- und Frauenzimmern sicher zu unterscheiden, dürfte jedoch Zimmern mit dem bisweilen vorkommenden Zusatze „im Zabergäu“ als Frauenzimmern zu deuten sein. Es gehören demnach hierher folgende Schenkungen: den 19. Dec. 795 von allem ihrem Gute „in Zabernachgowe in loco Cimbern“ durch Drageboto an seinen Bruder Liutfried und den 20. Sept. 805 von einer Hube „in Cimbren“ durch Wolfmund und seine Gattin Waldrat ans Kloster Lorsch (Cod. Lauresh. 3, nr. 3526, 3527); ums J. 823 von 4 Huben mit den darauf wohnenden Leuten und Zugehörden „in villa quae dicitur Zimbra in pago Zabranachgauue“ durch Adalbold an das Stift Neuhausen bei Worms (Wirt. Urkb. 1, 98); ums J. 1120 von einer Wiese und sonstigem Gut „ad Zimbren in pago qui Zaberngow dicitur juxta fluvium Zabern“ durch Frideruna und ihren Sohn Richard und wohl auch ums J. 1150 eines Weinbergs „ad Cimbern“ durch Bertharath, Ulrichs von Höfingen Gattin, an das Kloster Hirsau (Cod. Hirs. 41b, 53b); ebenso vielleicht auch die Vertauschung seiner Gülten „zu Zymern“ durch das letztgenannte Kloster im J. 1438 (St.-A.)

Außer diesen Klöstern aber erscheinen, um den hiesigen geistlichen Besitz – abgesehen vom Kloster Frauenzimmern – hier sogleich vollständig darzustellen, noch einige weitere geistliche Anstalten hier begütert. So vertauschte schon im J. 1245 das Kloster Adelberg Höfe, Äcker, Wiesen, Weinberge allhier an das Kloster Frauenzimmern und hatte mit demselben noch im J. 1428 wegen hiesiger Güter, Gülten und Zinse Streit (Mone 4, 181. 199). Dem Kloster Bebenhausen bestätigte Erkinger von Magenheim den 6. März 1309 die von seinem Vater geschehene Schenkung des halben großen und kleinen Zehenten an Frucht und Wein allhier (Mone 15, 455); dasselbe kam jedoch wegen dieses Zehentbezuges in mehrfache Verwicklungen mit dem Pfarrer, mit den Heiligenpflegern und dem Kloster Frauenzimmern, mit welchem es sich u. a. den 6. Juli 1400 dahin verglich, daß beide Theile im Allgemeinen wenigstens die Hälfte dieses Zehentens haben sollten (Mone 4, 198); den 5. Mai 1498 verkaufte es übrigens seine hiesigen Zehenten an den Spital Brackenheim. Der Deutsche Orden gab zwar den 13. Aug. 1348 hiesige Güter im Tausche an Ulrich von Magenheim ab (Klunzinger 4, 20), allein noch während der Jahre 1379–1615 hatte derselbe hier einen Hof. Dem Stift Backnang gehörten im J. 1456 allhier Wiesen.

Der Ort selbst kommt frühestens in magenheimischem Besitze

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Brackenheim. H. Lindemann, Stuttgart 1873, Seite 243. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABrackenheim0243.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)