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Güter hieselbst samt dem Kirchensatz und allen Zugehörungen unwiderruflich (St.-A.).

Als württembergisches Lehen zu Ramsbach hatten in der 2. Hälfte des 14. Jahrhunderts Wolf der Maiser und sein Sohn Hug 1/6 des Zehenten an Wein und Korn und ein Höfle, welches der Hemmerling zuvor gehabt, inne, allein den 22. Jul. 1364 stiftete Hug diese Zehenten und Gülten aus dem Hofe an eine ewige Messe zu Brackenheim (St.-A.).

In der Widdumsverschreibung der Gräfin Antonia von Württemberg vom J. 1380 wird Hof und Lehen zu Ramsbach aufgeführt (s. ob. VII, 1). Bereits gegen Ende des 15. Jahrhunderts erscheint übrigens der Ort, dessen Markung 1100 bis 1200 Morgen betragen haben soll, politisch mit der Gemeinde Alt-Cleebronn vereinigt[1], und nachdem noch den 25. Aug. 1517 Martin Denkendorfer durch den Speirer Generalvikar zur hiesigen Leutpriesterstelle investirt worden war, wurde den 20. Apr. 1545 das Pfarrhaus auf den Abbruch verkauft (Klunzinger 2, 127), so daß in die erste Hälfte des 16. Jahrhunderts der Abgang des Dorfes zu setzen sein dürfte, während ein besonderer Rainspacher Hof noch im Anfang des 18. Jahrhunderts vorkommt, allein ohne daß von Wohnungen daselbst die Rede wäre.

In kirchlicher Beziehung ist außer dem bereits Gesagten noch folgendes zu erwähnen: im J. 1296 wird ein hiesiger Pfarrer Aigelward und im J. 1351 mit anderen Pfaffen der Gegend auch der hiesige aufgeführt (vgl. oben VII, 2). Die dem h. Dionysius geweihte Kirche lag der Sage nach in der Nähe der Brücke über den Fürthlenbach; sie vertauschte den 6. Dec. 1443 Graf Ludwig von Württemberg an das Kloster Kirchbach und behielt sich nur die Bestätigung des von dem Kloster ihm zu präsentirenden Pfarrers vor, worauf dieses Kloster den 23. Febr. 1448 die Kirche inkorporirt erhielt. Doch gab es manche Streitigkeiten zwischen dem Kloster, dem Pfarrer und der Gemeinde: den 5. Nov. 1472 wurden die beiden ersteren wegen der Pfarrkompetenz verglichen, den 8. Nov. 1488 ein Streit zwischen dem Kloster und der Gemeinde wegen der Baupflicht zum Kirchenthurm entschieden (Mone 4, 205. 314. 325. 330).


  1. Darauf weisen nämlich die Worte der Urkunde vom 8. Nov. 1488: procuratoribus providorum sculteti et justiciariorum nomine tocius communitatis ville Kleybronn parochianorum sive communitatis ecclesie in Rainspach.
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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Brackenheim. H. Lindemann, Stuttgart 1873, Seite 224. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABrackenheim0224.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)