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In der Gegend von Treffentrill, wo noch jetzt die vordere und hintere Rauhenklinge hieran erinnern, lag ferner in alten Zeiten „das Dorf Reichenklingen“ (1288), später

Rauhenklingen

genannt. Dasselbe theilte das Schicksal der Burg Ober-Magenheim und wird z. B. ausdrücklich genannt bei dem Verkaufe durch Konrad von Magenheim an K. Rudolf I. im J. 1288 und bei der Verpfändung durch Mainz an die Liebenstein in den Jahren 1492/7 (s. oben S. 206. 207). Wann der Ort abging, ist nicht bekannt; in Lagerbüchern aus dem Ende des 16. Jahrhunderts kommt der Boden als neu angebaut vor, ein Beweis dafür, daß derselbe damals seit einiger Zeit wüste gelegen, und im J. 1659 kamen die von Mainz zur Besitzergreifung der heimgefallenen Lehen verordneten Abgesandte ihrem Auftrag hier dadurch nach, daß sie einen Wasen ausstachen und in einem Weinberg etliche Trauben abbrachen.

Auf der heutigen Cleebronner Markung (s. oben S. 198) lag noch ein anderes jetzt abgegangenes Dorf,

Nieder-Ramsbach,

auch Ramesbach, Ranspach, Rainspach geschrieben und zu unterscheiden von dem bei Zaberfeld gelegenen Ober-Ramsbach. Schon ums J. 1130 gab Volpert von Bönnigheim dem Kloster Hirsau den vierten Theil der Kirche, den sechsten des Zehenten, und all sein Gut in Ramßbach (Cod. Hirs. 45b.). In der Folge erscheint der Ort in magenheimischem Besitze: den 30. Mai 1279 trug Konrad von M. die „villa Ramesbach“ mit dem Patronatrecht der Kirche und anderen Besitzungen in der Umgegend zu Lehen auf (Remling Urkb. 1, 359), und verkaufte den 26. Apr. 1288 „das Dorf ze Rennsbach und den Kyrchsaz in demselben Dorf Lut und Gut und allis das darzu horit“, bisher von ihm seiner Gemahlin Guta zu einem Widem gegeben, als Lehen an K. Rudolf I., welcher es sogleich und mit nachträglicher Verurkundung vom 13. Juni 1291 seinem Sohne, Graf Albrecht von Löwenstein, übergab (Würdtwein Dipl. Mag. 1, 3 und Schöpflin, Hist. Bad. 5, 296, woselbst statt Bamispach Ramispach zu lesen). Allein wie der löwensteinische Besitz in diesen Gegenden überhaupt nur von kurzer Dauer war, so erscheint der Ort sehr bald wieder im Besitz der Familie Magenheim; den 31. Dec. 1332 versetzte Zeisolf von M. auf Wiederlosung sein Dorf „zu Nieder-Ramsbach“ um 160 Pfd. Heller an den Grafen Ulrich III. von Württemberg, welcher eine jährliche Gült von je 4 Malter Roggen, Dinkel und Haber aus dem Dorfe durch seine Vögte oder Pfleger im Zabergäu nach Heilbronn liefern lassen sollte, und den 9. März 1341 übergab derselbe an ebendenselben, gegen Einräumung der Nutzungen aus dem Ort, als Leibgeding all seine Leute und

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Brackenheim. H. Lindemann, Stuttgart 1873, Seite 223. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABrackenheim0223.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)