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Nördlich von Cleebronn auf den sogenannten Steinäckern stand der längst abgegangene Ort (Nieder-)Ramsbach, Ranspach (s. u. S. 223), der vermuthlich auf eine römische Niederlassung gegründet wurde und zunächst an der römischen Heerstraße liegt; noch wird in der Nähe des abgegangenen Ortes ein Weg die Ramsbach-Gasse genannt.

Von Volkssagen sind anzuführen: Kaiser Barbarossa soll einmal im Schloß Magenheim eingesprochen haben und dort bewirthet worden sein. – Ein feuriges Gespenst geht vom untergegangenen Orte Ramsbach in der Richtung gegen den Michaelsberg. Der sog. rothe Michel an dem kalten Bach mußte schon von Leuten getragen werden. Der „Schiebgeist“ zieht als feurige Flamme auf dem Fußweg gegen das Schloß Magenheim.

Die Gemeinde Cleebronn – früher Clobern (1279), Cleubern (1309), Cleibern, Clöubern u. s. w. geschrieben – in ihrer jetzigen Gestalt datirt vom 21. November 1843 (Reg.-Bl. 810), indem damals Alt- und Neu- (d. h. der Magenheim zu gelegene Theil) Cleebronn, oder wie sie früher unterschieden wurden, württembergisch und mainzisch oder liebensteinisch Cleebronn vereinigt wurden, nachdem sie dies vorübergehend schon 1817–23 gewesen waren. Die beiden Bestandtheile sind durch den im Cleebronnen entspringenden Bach und durch eine Kandel getrennt und hatten früher, ihrer verschiedenen Geschichte, welche auch eine getrennte Darstellung erfordert, entsprechend, ein theilweise verschiedenes Wappen: Alt-Cleebronn das württembergische Hirschhorn und darunter ein Kleeblatt, Neu-Cleebronn das Mainzer Rad und darüber ein Kleeblatt, wogegen heutzutage eben ein dreiblättriges Kleeblatt das Wappen bildet.

1. Alt-Cleebronn. In ältester Zeit waren hier die Herrn von Magenheim begütert, zum Theil als Lehensleute ursprünglich des Klosters Lorsch, später des Erzbisthums Mainz. Den 30. Mai 1279 eignete der Erzbischof Werner dem Konrad von Magenheim seine bisher zu Lehen gehabte Hälfte des Zehentens allhier (Remling, Urk.-B. 1, 359) und den 26. April 1288 verkaufte dieser Konrad an K. Rudolf I. mit der Burg Ober-Magenheim und anderem benachbarten Besitze all sein Gut zu Cleebronn. Das letztere kam dann ohne Zweifel mit obigem anderen Besitz an K. Rudolfs Sohn, den Grafen Albrecht von Löwenstein, Stifter der mittleren Löwensteiner Linie, und dessen Familie, wenn auch in der Übergabsurkunde vom 18. Juni 1291 dieses Ortes nicht ausdrücklich gedacht wird (s. Magenheim). Auch versetzte Gr. Albrechts Wittwe Liutgart mit ihrem Sohne Rudolf nebst Weinzehnten und Weingärten in der Gegend Erbeimer allhier an ihre Tochter Anna, Gemahlin des Grafen Ulrich von Tübingen-Asperg, für 400 Mark, und wurde die letztere den 2. Sept. 1309 von dem Erzbischof Peter von Mainz damit belehnt; ein Pfandbesitz, welcher noch im J. 1338 in des genannten Ulrichs

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Brackenheim. H. Lindemann, Stuttgart 1873, Seite 198. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABrackenheim0198.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)