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Auf der Markung lief vom Ort gegen den Balzhof eine römische Heerstraße und etwa 5 Minuten westlich vom Ort stößt man auf der Flur Kalkbänkle oder an der Mühlhohle auf Gebäudereste.

Der Name des Ortes, welcher eine Wolfsangel im Wappen führt, wird in älterer Zeit Batenheim, Batenhin, Battenhein, Bathenheim, dann auch Bawtenene, Badana u. s. f. geschrieben und ist von dem Mannsnamen Bato, Boto, abzuleiten. Während seine weltliche Geschichte sehr unbedeutend ist, wird Botenheim frühe bekannt durch Besitzungen mehrerer geistlicher Korporationen.

So schenkte schon den 16. Febr. 793 die oben (VII. 1) genannte Hildburg an das Kloster Lorsch eine Hube allhier, ferner den 20. Sept. 805 ebendahin Wolfmunt und seine Gattin Waldrat eine Hube mit einem Mansus und Gebäuden (Cod. Laur. Nro. 3522 und 3526). – In der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts erwarb das Kloster Hirsau hier von Liutfrieds von Eberdingen Gattin 7 Jauchert Ackers, in der zweiten von Zeisolf von Brackenheim zwei Huben mit einem Weinberg (Cod. Hirs. f. 43b, 69b); auch vermehrte dieses Kloster seine hiesigen Besitzungen bald beträchtlich, wie daraus hervorgeht, daß es, durch Schulden gedrückt, den 10. Sept. 1284 Höfe, Hofstätten, Güter, Groß- und Kleinzehenten inner- und außerhalb Etters, Häuser, Keltern, Gülten, Zinsen und Zugehörden hier und in Bönnigheim um 600 Pfund Heller an das Kloster Bebenhausen verkaufte, was Bischof Friedrich von Speier den 3. Aug. 1286 bestätigte. Aber auch das letztgenannte Kloster gab alle seine hiesigen Besitzungen im J. 1448 für Zehenten in Münchingen an Reinhard von Neipperg hin (Mone 3, 440. 4, 99 und 100).

Dem Kloster Odenheim bestätigte im J. 1161 K. Friedrich I. den Besitz seiner hiesigen Güter. (Wirt. Urkb. 2, 135); nach dem um 1420 geschriebenen Güterbuch dieses Klosters besaß dasselbe hier einen Hof, welcher – auch Güter zu Cleebronn umfassend – 211/2, 19, 37 M. Äcker in Stücken von 1/2 bis 10 M., 17 M. Wiesen, zusammen 771/2 M. in sich begriff (Mone 5, 54). Übrigens erstreckte sich dieser Besitz des Klosters auch noch in die folgenden Jahrhunderte. – Den hiesigen Güterbesitz des Stifts Oberstenfeld bestätigte Pabst Innocenz IV. den 11. Dec. 1247 (Burgermeister Cod. equ. 1, 1142); dasselbe hatte noch im J. 1558 zwei Höfe hier (Würt. Jahrb. 1840, 346). – Endlich besaß allda der Deutsche Orden schon im J. 1438 einen Erblehnhof, das Stift Backnang 1456 einen Wiesenzins und das Kloster Laufen Gefälle. – Dagegen ist nicht auf unser Botenheim und den Balzhof zu beziehen, wenn die Abtei Ebersheim-Münster im Elsaß schon im J. 994 Güter zu Bathenheim und Balthersheim hatte und P. Honorius III. diesen Besitz im J. 1224 bestätigte, denn Battenheim und Balderheim sind zwei bei einander gelegene Dörfer im elsäßischen Kanton Habsheim des

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Brackenheim. H. Lindemann, Stuttgart 1873, Seite 190. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABrackenheim0190.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)