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kaufte, und der „Conradus dictus Arnold de Br., welcher den 26. Juli 1402 dem Grafen Eberhard von Württemberg die Heiligkreuzpfründe zu Bönnigheim übergab (St. A.), eben Bürger der Stadt und nicht Angehörige dieser adeligen Familie sein. Als Wappen führte die letztere einen stehenden Bracken (Siegel z. B. vom Jahre 1304).

Fremde adelige Familien erscheinen hier wenig begütert: 1367 verkauft der alte Göler von Neipperg an Walther den Grauen, Vogt im Zabergäu, 11 Pfd. 10 Schill. Heller Gült aus der Steuer zu Brackenheim, 1392 quittiren Eberhard von Neipperg und Dietrich von Gemmingen für 200 fl. jährlicher Steuer allda (Gabelk.).

Bedeutender war dagegen der Besitz fremder Klöster, besonders derjenige Bebenhausens. Den 22. Sept. 1293 verkaufte Ulrich von Magenheim mit Zustimmung seiner Gattin Maria von Neuffen an dieses Kloster um 270 Pfd. Heller alle seine Weingärten bei Brackenheim auf dem Sulzberg, Wolfeshuchberg, Rörisberg und Forstberg mit allen dazugehörenden Rechten, Freiheiten und Lasten, namentlich dem Recht der Vorlese, dem Recht auf eigener Kelter zu trotten, den Wein ohne allen Zoll und Abgabe, als Stetewein, Erbwein, Betwein etc., in Brackenheim einzulegen und auszuführen; bald erwarb das Kloster auch von Erkinger von Magenheim ein Haus neben dem nach Neipperg führenden Thore, einen Hof mit allen Rechten Äckern und Wiesen, samt dem Miethsmann des Hauses, dem Hofbauern, und deren Dienstleuten, was alles die Stadt auf Erkingers Bitte den 18. Jan. 1301 von allen Abgaben, Diensten und Lasten freie und des Verkäufers gleichnamiger Sohn den 6. März 1309 bestätigte (Mone 14, 343. 15, 114 u. 455). Allein den 5. Mai 1498 verkaufte dieses Kloster alle seine in Stadt und Amt, so auch zu Haberschlacht, Frauenzimmern gelegenen Rechte und Gerechtsame an den hiesigen Spital um 1000 fl. – Ferner erscheinen hier begütert: das Hochstift Augsburg, welches nach dem Nachtrage zu seinem Saalbuch von 1366 einen Torkel allhier besaß, der von den Bürgern jährlich auf Martini 31/2 Pfd. Heller eintrug (Jahresberichte des Vereins für Schwaben und Neuburg 1839/40 Sp. 65 u. 70); das Karmeliterkloster in Eßlingen, welches den 10. Jan. 1418 2 Pfd. Heller Zinsen hier verkaufte (Pfaff Msc.); ein Frauenkloster zu Pforzheim, dessen Gefälle Markgraf Karl zu Baden den 18. Mai 1565 an Herzog Christoph von Württemberg abtrat (Sattler, Herzoge 4, 216); endlich der Deutsche Orden (Klunzinger Msc.). – Zu einer Pfründe in der Stiftskirche zu Wimpfen stiftete der dortige Dekan Gerold schon den 18. Okt. 1307 Weinberge auf dem Zwifelberg hier und Jahreszinse von solchen (St. A.).

Beguinen befanden sich allda schon im J. 1392 (s. oben VII. 2). Den 23. Juni 1471 wurde hier eine Sebastiansbrüderschaft gestiftet.

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Brackenheim. H. Lindemann, Stuttgart 1873, Seite 183. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABrackenheim0183.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)