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wieder, nahm stillschweigend die Spindeln und ging damit fort. Seitdem hat die Frau nie wieder im Mondschein gesponnen.

– Beim Abnehmen des Obstes läßt man gern ein paar Stück auf dem Baum sitzen. Man sagt, der Baum trage dann im nächsten Jahre um so sicherer wieder.

Zu der Gemeinde gehören:

Die Burgermühle mit 3 Mahlgängen und einem Gerbgang, 1/4 Stunde südöstlich vom Mutterort an der Landstraße von Meimsheim nach Brackenheim an der Zaber gelegen.

Das Schafhaus, liegt bei der Johannis-Kirche.

Die St. Johannis-Mühle, mit 2 Mahlgängen, einem Gerbgang, einer Hanfreibe und einem Ölgang, liegt 1/4 Stunde südlich von der Stadt an der Zaber.

Geschichte der Stadt.

Die früheste in Originalurkunden vorkommende Schreibweise des Namens ist Braggenhain (1293. 1309), Brackenheim (1301), Brakenhain (1309), Brakkenhein (1321), Brakgenhein (1376), in späterer Zeit, so im 16. Jahrhundert kommen auch die Formen Brackenau, Brackhana vor. Schon das oben beschriebene redende Wappen der Stadt, welches an einer Urkunde vom Jahr 1301 erhalten ist, weist auf die Ableitung des Namens von Bracke, einer Art Jagdhunde, hin, daher vielleicht an einen ehemaligen Jagdsitz allhier zu denken ist, allein es möchte sich fragen, ob nicht die Ableitung von „brach“ vorzuziehen, was auf das althochdeutsche „bracha“, d. h. das erste Umbrechen eines zum Anbau bestimmten Landes, zurückzuführen wäre.

Sehen wir von den Sagen älterer Chronisten über die frühere Geschichte der Stadt (s. Klunzinger 1, 14 u. 15. 2, 11) ab, so begegnet uns der Name zuerst als der eines adeligen Geschlechtes, indem Zeisolf von Brackenheim in der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts an das Kloster Hirsau eine Hube in Messesteten als Tauschobjekt gegen ein Gut in Gültstein gab und dann noch zwei Huben mit einem Weinberg in Botenheim und eine halbe Hube in Meimsheim schenkte (Cod. Hirsaug. f. 58b, 69b). In den Jahren 1246 und 1261 erscheint der Ort in Urkunden der Familie von Magenheim (Mone, Zeitschr. 4, 183. 15, 309) und jedenfalls im Jahre 1301 als eine ummauerte, mit Thoren versehene Stadt („civitas“ Mone 15, 114). Daß sich dieselbe einmal im Besitze der Familie von Brackenheim befunden habe, ist urkundlich nicht bekannt, vielmehr tritt sie uns im 13. Jahrhundert zuerst in demjenigen der Familie Magenheim entgegen. Von dieser kam die Hälfte der Stadt gegen Ende obigen Jahrhunderts, mit verschiedenem Besitz in der Gegend durch die Heirath von Ulrichs von Magenheim Tochter Maria an deren Gemahl den Grafen Otto von Hohenberg zu Nagold († 1299)

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Brackenheim. H. Lindemann, Stuttgart 1873, Seite 178. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABrackenheim0178.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)