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Von geborenen Brackenheimern sind folgende zu nennen:

Wendelin Hock, welcher in Bologna Medizin studirte und in Rom zur Praxis geprüft wurde; er ist der Verfasser einer öfters gedruckten, im Jahre 1514 von Straßburg aus dem Herzog Ulrich von Württemberg gewidmeten Schrift: Mentagna sive de causis, preservativis, regimine et cura morbi Gallici (Adelung Gelehrtenlexikon 2, Sp. 2031).

Matthäus (Kochhafe) Chyträus, geb. 1495, gest. 1559, Schüler des Johannes Brenz zu Hall, unerschrockener Pfarrer und Reformator Ingelfingens und des Kraichgaus (Fischlin Mem. Theolog. Wirt. 1, 38. – Dagegen ist nicht hier, wie häufig angegeben wird, sondern zu Ingelfingen den 26. Febr. 1531 geboren sein berühmter Sohn David Chyträus, s. David Chyträus. Dargestellt von Otto Krabbe. Rostock 1870 S. 6 u. 7).

Michael Vay (Vajus), 1535 Professor der lateinischen und griechischen Sprache zu Tübingen, in der Folge württembergischer Rath (Zeller, Merkwürd. der Universität Tübingen 492).

Wilhelm Bidembach, geb. 2. Nov. 1538 als Sohn des hiesigen Vogtes Johannes B., 1558/59 Professor der Philosophie in Tübingen, 1559/63 Stadtpfarrer an der Leonhardskirche in Stuttgart, 1563/71 Stiftsprediger und Konsistorialrath allda, ein eifriger, scharfsinniger und thätiger Streiter für die lutherische Lehre gegenüber dem Zwinglianismus und dem Katholicismus; stürzte sich im J. 1571 aus Melancholie vom hohen Thurm in Bebenhausen herab (Crusius Annal. Suev. pars 3, 745. Fischlin 1, 168–172).

Bernhard von Schaffalizky, geb. 31. Aug. 1591 als Sohn des hiesigen Obervogts Sebastian von Schaffalizky. Er zeichnete sich in französischen, später in holländischen, maltesischen und venetianischen, zuletzt seit 1631 auch schwedischen Kriegsdiensten aus und starb den 21. Okt. 1641 vom Herzog Bernhard von Sachsen-Weimar zu Unterhandlungen mit dem Kardinal Richelieu abgesandt in Frankreich. (Sein Grabmal in Brackenheim s. oben).

Johann Friedrich Jäger von Jägersberg, geb. 10. März 1596. Er stand bei den Herzogen Johann Friedrich und Eberhard III. von Württemberg in besonderem Vertrauen, leistete durch Unterhandlungen am kaiserlichen Hofe besonders bei Gelegenheit des sog. Restitutionsedikts, während des Aufenthaltes in Straßburg und bei dem westphälischen Frieden, vortreffliche Dienste, wurde 1650 Obervogt in Brackenheim, auch Geheimerrath und starb zu Stuttgart 26. Febr. 1656.

Joachim Martini, geb. 4. September 1625, Sohn des hiesigen Stadtpfarrers Samuel Martini, 1664 Dekan in Marbach, 1676 Prälat in Anhausen, 1683 in Lorch, † 1697.

Johann Heinrich Schellenbaur, geb. 18. Jan. 1643, im

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Brackenheim. H. Lindemann, Stuttgart 1873, Seite 173. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABrackenheim0173.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)