Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Brackenheim und eine einklassige mit einem Präceptor in Güglingen. Mit beiden Schulen sind Turnanstalten verbunden, die in Güglingen wird übrigens dermalen nicht betrieben wegen Mangels eines Turnlehrers.

Volksschulen zählt der Bezirk 30 mit 39 Schulmeistern, 3 Unterlehrern und 14 Lehrgehilfen; 1 Unterlehrer- und 8 Lehrgehilfenstellen sind übrigens dermalen unbesetzt.

Die Gesamtzahl der Schüler belief sich 1872 auf 3729 Werktags- und 1213 Sonntagsschüler.

Eine Mittelschule besteht in Schwaigern mit 1 Lehrer und 38 Schülern.

Gewerbliche Zeichenschulen bestehen in Brackenheim und Güglingen.

Landwirthschaftliche Fortbildungsschulen befinden sich nirgends.

Winterabendschulen sind in 18 Orten mit 21 Lehrern und 412 Schülern vorhanden.

Arbeitsschulen bestehen in sämtlichen Gemeinden des Bezirks.

Kleinkinderschulen sind in Güglingen und Nordheim vorhanden.

b) Wohlthätigkeitsanstalten.

An solchen sind zu erwähnen:

a. Der Bezirkswohlthätigkeitsverein in Brackenheim, welcher der Centralleitung des Wohlthätigkeitsvereins in Stuttgart untergeordnet ist.
b. Der Bezirksverein zur Fürsorge für entlassene Strafgefangene.
c. Ein Verein zur Fürsorge für verwahrloste Kinder.
d. Eine Oberamtssparkasse.
e. Armenhäuser befinden sich in 19 Gemeinden.
f. In Brackenheim befindet sich neben zwei Armenhäusern eine in einem von diesen eingerichtete Bezirkskrankenanstalt.
c. Gewerbliche Anstalten.

Der gewerblichen Zeichenschule ist oben Erwähnung gethan.

In der Gemeinde Brackenheim besteht eine Gewerbe- und Vorschußbank.

d. Landwirthschaftliche Anstalten.

Der landwirthschaftliche Bezirksverein, welcher im Jahr 1836 gegründet wurde, zählt 175 Mitglieder. An der Spitze desselben steht ein Ausschuß von 12 Mitgliedern. Jährlich werden mindestens zwei Generalversammlungen gehalten. Seine Thätigkeit erstreckt sich auf alle Zweige der Landwirthschaft, einschließlich des Weinbaus, sowie auf die Verbreitung guter Ackergeräthschaften, vorzugsweise aber auf die Beförderung der Viehzucht, wie denn durch seine Bemühungen schon mehrere Mal Orginal-Simmenthaler-Vieh eingeführt wurde, wodurch die Viehzucht des Bezirks auf eine höhere Stufe gebracht worden ist.

Der Obst- und Weinbau ist schon seit Jahrhunderten im Bezirk einheimisch und befindet sich auf hoher Stufe.

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Brackenheim. H. Lindemann, Stuttgart 1873, Seite 125. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABrackenheim0125.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)