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mit einem schwachen, ganz untergeordneten Oberholzstand vollkommen genügt, wogegen für die eigentlichen Mittelwaldungen der Gemeinden mit einem werthvollen und bedeutenden Oberholzstand außer der Flächenkontrole für die Unterholzhiebe noch eine besondere Materialkontrole in Absicht auf diesen Oberholzstand angelegt, ein besonderer Oberholzetat gebildet ist.

Indem auf diesem Wege die Nachhaltigkeit der Nutzungen in den Gemeindewaldungen gesichert ist, besteht noch bei jeder Gemeindewaldwirthschaft ein allgemeiner und besonderer Beschrieb und Streunutzungsplan, in welchen für die geordnete und pflegliche Waldbehandlung das Erforderliche niedergelegt und Raum zu Nachträgen gelassen, und durch welche der alle 10 Jahre wiederkehrenden Erneuerung der Gemeindewaldwirthschaftspläne ebenso wie dem alljährlichen Wegmessen der Jahresschläge durch den Feldmesser ein Ende gemacht ist.

In dem Bezirk betrug die Ausbeute an Nutzholz, mit Einschluß der Eichenrinde, im Procentsatz der oberirdischen Holzmasse (exclusive Reisach):

Im Jahr 1872
Revier Cleebronn 23,0 %
Revier Derdingen 52,9 %
Revier Güglingen 43,7 %
im Jahr 1862
Revier Cleebronn 20,9 %
Revier Derdingen 45,7 %
Revier Güglingen 41,4 %

Der ganze jährliche Holzertrag der Waldfläche beträgt mit Ausschluß des Stock- und Leseholzes gegenwärtig 5163 N. Kl. und 368.300 Wellen altes Maß oder 12.149 F. M. und 342.000 metrische Wellen, wovon 989 N. Kl. und 75.500 Wellen altes Maß oder 2326 F. M. und 70.100 metrische Wellen auf die Staatswaldungen, 1191 N. Kl. und 51.700 Wellen altes Maß oder 2800 F. M. und 48.000 metrische Wellen auf die hofkammerlichen Waldungen, 804 N. Kl. und 42.900 Wellen altes Maß oder 1890 F. M. und 39.800 metrische Wellen auf die gutsherrschaftlichen Waldungen, 2055 N. Kl. und 187.700 Wellen altes Maß oder 4835 F. M. und 174.300 metrische Wellen auf die Gemeindewaldungen, 124 N. Kl. und 10.500 Wellen altes Maß oder 292 F. M. und 9800 metrische Wellen auf die Privatwaldungen kommen.

Es berechnet sich demnach der jährliche Durchschnittsertrag für die gesamte Waldfläche:

pro Morgen auf 0,25 N. Kl. Grobholz und 18 Wellen a. M.
pro Hektar auf 1,92 F. M. Grobholz und 54 metrische Wellen

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Brackenheim. H. Lindemann, Stuttgart 1873, Seite 112. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABrackenheim0112.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)