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Sämtliche Waldungen gehören in den Forstamtsbezirk Bönnigheim und zwar in die Reviere Cleebronn mit den waldbesitzenden Gemeinden Cleebronn, Eibensbach, Ochsenbach und Spielberg; Derdingen mit den waldbesitzenden Gemeinden Häfnerhaslach, Leonbronn, Ochsenberg und Zaberfeld; und Güglingen, welchem die Gemeinden Brackenheim (Stadt und Stiftung), Dürrenzimmern, Güglingen, Hausen b. M., Hausen a. Z., Haberschlacht, Kleingartach, Massenbach, Michelbach, Neipperg, Nordhausen, Nordheim, Pfaffenhofen, Stethen, Stockheim und Weiler zugetheilt sind. Im Revier Cleebronn ist es die Gemeinde Ochsenbach, welche verhältnißmäßig am meisten Wald besitzt 760 Morg., im Revier Derdingen die Gemeinde Häfnerhaslach 1148 Morg. und im Revier Güglingen die Stadtgemeinde Kleingartach 11687/8 Morg.

Die Waldungen, welche beinahe ganz auf dem Strom- und Heuchelberg mit ihren Ausläufern stocken, und zwar zum größern Theil auf ersterem, bilden mit Ausnahme einiger im Norden gelegenen Gemeindewaldparzellen in der Hauptsache zusammenhängende Komplexe. Ihre durchschnittliche Höhe beträgt auf dem Stromberg etwa 1200′ (höchster Punkt 1657′ Steinehau-Scheiterhäule), auf dem Heuchelberg liegen sie im allgemeinen niedriger und steigen im Norden des Bezirks, jedoch nur vereinzelt, ganz in das Thal herab. Etwa der fünfte Theil sämtlicher Waldungen liegt auf den Plateaus des Strom- und Heuchelbergs, von welchem sie gegen Norden, mit Abweichungen nach Ost und West, von vielen Thälern und Klingen durchschnitten, in theils sanfter, theils stärkerer Neigung gegen das Thal abfallen.

Die Gebirgsformation, auf welcher die Waldungen stocken, ist der Keuper und es lassen sich auf dem Stromberg alle Glieder desselben vom bindenden Thon der oft versumpften Thäler, zum lehmigen Sand, magern bunten Mergel, feinkörnigen Werk-, bis zum grobkörnigen Stubensandstein und den Knollenmergeln, welch letztere hauptsächlich auf dem Rücken des Strombergs lagern, in raschem Wechsel und oft hart neben einander nachweisen, während auf dem Heuchelberg nur die untern Glieder der Formation, Gipsmergel und Schilfsandstein (Werkstein) vertreten sind.

Was nun die Zersetzungsprodukte dieser Formation (den Boden) betrifft, so sind dieselben mit Ausnahme des weißen Stubensandsteins, bei hinreichendem Bestandesschluß und Erhaltung der Bodendecke dem Holzwuchs zum großen Theil günstig. Fehlen aber diese beiden Faktoren, so wird ihr Verhalten als Waldboden ein ganz ungünstiges, was besonders stark auf dem Plateau und den südlichen und westlichen Hängen des Strombergs hervortritt.

Außer dem Keuper tritt im Norden des Bezirks, in Gemeindewaldungen und einigen Abtheilungen der Staatswaldungen des Reviers

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Brackenheim. H. Lindemann, Stuttgart 1873, Seite 105. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABrackenheim0105.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)