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gestatten nicht nur den Anbau von feineren Kulturgewächsen und Obst, sondern auch den Weinbau, der in sämtlichen Orten des Bezirks mehr oder weniger getrieben wird. Da die bedeutenderen und zugleich bewohnteren Thäler der Zaber, der Lein und des Kirchbachs gerade gegen Osten ziehen und sich in dieser Richtung allmählig verbreitern, so gestatten sie den Ostwinden, und im untern Zaberthal, wie auch in dem Flachlande, den Nordostwinden freien Zutritt, was zwar eine erfrischende gesunde Luft, übrigens zuweilen auch schädliche Frühlingsfröste zur Folge hat. Starke, mitunter kalte Nebel kommen hauptsächlich in dem Neckarthale vor und ziehen sich von da in das Zaber- und Leinthal. Dagegen ist Hagelschlag selten, indem der Stromberg und der Heuchelberg günstige Wetterscheiden für den Bezirk bilden; nach einem 25jährigen Durchschnitt von 1828–1852 wurden in dem Oberamtsbezirk von 100 Morgen jährlich beschädigt 0,592 Morgen, während der Durchschnitt des ganzen Neckarkreises 0,842 Morgen betrug. Nach einem 10jährigen Durchschnitt von 1843–1852 wurden im Oberamtsbezirk von 100 Morgen 0 Morgen beschädigt, während der Durchschnitt des ganzen Neckarkreises 0,300 Morgen betrug (s. Württemb. Jahrbücher Jahrg. 1853. Heft I. S. 176). Frühere Hagelschläge kamen im Laufe dieses Jahrhunderts vor: den 30. Juni 1810 in Zaberfeld und theilweise in Leonbronn; den 17. Juni 1811 überhaupt in dem Oberamtsbezirk; den 30. Juni 1811 in Klingenberg; den 20. Juli 1812 in Meimsheim; den 29. Juli 1812 in Nordheim; den 1. August 1814 in Cleebronn; im Jahr 1818 in Cleebronn, Haberschlacht, Hausen, Massenbach, Massenbachhausen, Neipperg, Nordheim, Schwaigern und Weiler; den 13. Mai 1827 in Michelbach, Cleebronn, Ochsenberg, Häfnerhaslach, Brackenheim und Stockheim; den 22. Aug. 1827 in Haberschlacht, Stethen, Meimsheim und Stockheim; den 9. August 1828 in 15 Orten des Oberamtsbezirks; den 18. Juli 1829 in Botenheim, Cleebronn, Michelbach, Leonbronn, Ochsenberg, Güglingen, Pfaffenhofen, Weiler und Zaberfeld; den 18. August 1831 in Schwaigern; den 13. Juni 1835 in Häfnerhaslach und Nordheim; den 25. Mai 1838 in Nordheim; den 23. Juni 1840 in Schwaigern und Stethen; den 6. Mai 1841 in Schwaigern.[e 1]

Wolkenbrüche fanden statt: den 6. Juni 1746 in Nordheim; ebendaselbst 1759 drei, die großen Schaden anrichteten; den 9. Juli 1816 in Pfaffenhofen, Weiler und Zaberfeld; den 15. September 1825 in Schwaigern, Hausen und Nordheim.

Erdbeben wurden verspürt: den 10. September 1774 auf dem Michaelsberg; den 5. December 1781 zu Meimsheim und in den benachbarten Orten; den 8. Februar 1840 im ganzen Zabergäu und in einem großen Theil des Landes.


Ergänzungen

  1. Ergänzung in Beschreibung des Oberamts Brackenheim S. 451: Zu S. 28. Den 14. Juli 1873 wurden auf den Markungen Leonbronn, Ochsenberg, Michelbach, Haberschlacht, Klein-Gartach, Niederhofen, Stethen und Neipperg die Ernten und die Herbsterträgnisse durch Hagelschlag größtentheils vernichtet und auch die angrenzenden Markungen wie Brackenheim, Nordheim etc. hart betroffen. Im Ganzen wurden im Oberamtsbezirk Brackenheim 10.162 Morgen verhagelt und der Schaden zu 554.898 fl. 41 kr. angeschlagen.
Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Brackenheim. H. Lindemann, Stuttgart 1873, Seite 28. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABrackenheim0028.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)